Der Übernahmestreit mit Volkswagen hat das Image von Porsche massiv geschwächt, wie aus einer Analyse des Kölner Marktforschungsinstituts YouGov Psychonomics für die Onlineausgabe der WirtschaftsWoche hervorgeht.
Die ermittelten Imagewerte für Porsche auf Basis des Markenmonitors YouGov BrandIndex sind alleine seit April um rund 20 Prozent auf nur noch 49 BrandIndex-Punkte eingebrochen. Im Gegensatz dazu wurde die Marke Volkswagen bei den Deutschen immer beliebter und erreicht mit rund 68 BrandIndex-Punkten aktuell ein 12-Monats-Hoch.
Bis zum Jahresanfang hatte Porsche lange deutlich vor VW gelegen und war eine der beliebtesten deutschen Automarken.„Damit deutet sich auch an, wer bislang von den Verbrauchern im Machtkampf zwischen den beiden Autobauern als Gewinner angesehen wird“, schreibt Marktforscher Boris Hedde in seiner Analyse.
Einen massiven Einbruch gab es auch bei den „Buzz-Werten“, die im Unterschied zum langfristig orientierten BrandIndex zeigen, inwiefern eine Marke ganz aktuell positiv oder negativ wahrgenommen wird. „Nur wenige Automobilhersteller wie etwa die zum Fiat-Konzern gehörende Marke Lancia oder Daihatsu schneiden derzeit noch schlechter ab“, schreibt Hedde in dem Beitrag für wiwo.de. Zudem habe sich auch das Arbeitgeberimage von Porsche auffallend stark eingetrübt.
Die anderen deutschen Premiummarken BMW, Audi und Mercedes konnten in den vergangenen Wochen ihre Imagewerte dagegen deutlich verbessern. Audi ist dabei nach wie vor mit Abstand die beliebteste Automarke der Deutschen.
Im Gegensatz zu Porsche entwickelte sich das Image von Opel trotz der Übernahmediskussionen auffallend stabil. „Vor allem die Qualitätswahrnehmung der befragten Verbraucher entwickelte sich sehr positiv und besser als der Branchenschnitt“, erklärt Hedde.
Zur Untersuchung: Der BrandIndex ist ein Markenmonitor. Auf der Basis einer täglichen Befragung von 1000 Personen ermöglicht dieses forschungsbasierte Instrument zur Markenführung tagesaktuelle Imageanalysen von über 500 Marken aus 20 Branchen.