Die Regierung beruft sich bei den Zahlen auf die Jahresabschlüsse der Adam Opel GmbH. Der FDP-Wirtschaftspolitiker Rainer Brüderle forderte angesichts der Zahlen, der Autobauer dürfe „nicht dauerhaft am Staatstropf“ hängen. „Opel braucht so schnell wie möglich eine Strategie, die ohne staatliche Subventionen auskommt“, sagte Brüderle der FTD. Am Montagabend läuft eine Frist ab, bis zu der Investoren ihre Angebote für Opel bei General Motors einreichen können. Nach einer ersten Prüfung durch GM am Dienstag will die Bundesregierung nach FTD-Informationen bereits am Mittwoch Angebote und eine eventuelle Bewertung durch GM prüfen.
Der Niedergang des Konzerns lässt sich auch in den Zulassungszahlen ablesen: In Deutschland ging der Marktanteil von Opel nach Regierungsangaben von 1999 bis 2008 von 13,7 Prozent auf 8,4 Prozent zurück. Wegen der Abwrackprämie stieg der Anteil im ersten Halbjahr 2009 auf 9,1 Prozent. In Europa sank der Marktanteil im selben Zeitraum von 10,9 Prozent auf 7,9 Prozent. Die Verkaufszahlen halbierten sich: Verkaufte Opel 1999 in Deutschland noch rund 522 000 Autos, waren es 2008 nur noch 258 000. Im ersten Halbjahr dieses Jahres setzte Opel rund 187 000 Fahrzeuge ab, 51 652 wurden davon bisher nach Angaben der Regierung mit der Abwrackprämie gefördert.