Die Geschichte des Käfer-KonstrukteursPorsche hält sich in der deutschen Presse seit Jahrzehnten. Wie so vieles inder Historie des Porsche/Piëch-Clans hat auch diese Legende keinen wahren Kern.
Selbst in seriösen Blättern, wie der FAZ,kann man derzeit lesen, „Ohne Porsche gäbees keinen Volkswagen. Der legendäre VW-Käfer wurde von Ferdinand Porsche Endeder dreißiger Jahre entwickelt und konstruiert. Sein Schwiegersohn Anton Piëchleitete das Werk in Wolfsburg und sein Enkel, Ferdinand Piëch, ist heute dortVorsitzender des Aufsichtsrates.“ Damit wird dem geneigten Lesersuggeriert, bei der Beteiligung der Firma Porsche an der Volkswagen AG handelees sich um die Vollendung einer seriösen Familiensaga. Die Werbeabteilung vonVW bemüht sich gar, mit der Formel „Das Auto“ die eigenen Produkte aus derMasse der anderen Automobile herauszuheben. Sie gleichsam auf einenhistorischen Sockel zu stellen. Der Käfer vor der Kulisse von Hitlers KdF-Fabrikdient dabei quasi als Kristallisationskern. Doch wie solide ist Porsches „Auto“-Sockel?
Die Geschichte des Käfer-KonstrukteursPorsche hält sich in der deutschen Presse seit Jahrzehnten. Wie so vieles inder Historie des Porsche/Piëch-Clans hat auch diese Legende keinen wahren Kern.Piëchs Großvater hatte die Konstruktions-Idee für den legendären Käfer vielmehreinem wirklichen Automobil-Genie schlicht und einfach geistig entwendet. Er warzwar Vermarkter, nicht jedoch Erfinder und Konstrukteur des Käfers. Porschediente Hitler die Idee des Käfers lediglich servil an, nachdem dieser Konzeptefür einen bezahlbaren Wagen für das Volk eingefordert hatte. Porsche begeisterteHitler mit dem Käfer-Konzept. Herstellbar für angeblich 999 Reichsmark. Derwahre Käfer-Konstrukteur war jedoch Bela Barényi. Der hatte die Idee in seinerAbschlussarbeit bereits im Jahre 1925 veröffentlicht. Und zwar unter dem Titel„Kommender Volkswagen mit optimalerTriebwerks-Kombination“*. Darin beschrieb der junge Konstrukteur einestromlinienförmige Karosserie in Pontonbauweise auf einem Zentralrahmen. Der leichtePersonenwagen hatte Hinterradantrieb. Er wurde angetrieben von einemluftgekühlten Vierzylinder-Boxermotor. Der Motorblock befand sich hinter derAchse. Das Getriebe lag vor und das Differential auf der Antriebsachse. Zujener Zeit ein revolutionäres Konzept für einen PKW. Barényi verabsäumte esindes, sich die Idee patentieren zu lassen. Das nutzte Ferdinand Porsche rücksichtslosaus.
Mit den Konstruktionsunterlagen seinesVolkswagens hatte sich der junge Ingenieur nämlich unter anderem im Jahre 1932 beiFerdinand Porsche vorgestellt. Der hatte am 25. April 1931 in Stuttgart ein Konstruktionsbüroeröffnet. Dort fand Barényi jedoch ebenso wenig Anstellung wie bei Steyr oderTatra. Die Zeiten waren schlecht. Die Automobilindustrie ächzte unter den Folgender Weltwirtschaftskrise. 1934 unterbreitete Porsche dem Führer Barényis Idee alssein geistiges Eigentum. Der war begeistert und spendierte dem angeblichenKonstrukteur gleich eine komplette Fabrik. Direkt am Mittellandkanal. Dortliefen in Folge des Krieges jedoch keine Volkswagen vom Band, sondern Rüstungsgüterund Schwimmwagen für die Wehrmacht. Nach dem Krieg kassierte Porsche für seineangebliche Idee 5 DM für jeden Käfer. Barényi machte derweil Karriere beiDaimler-Benz. Dort basieren mehr als 2.500 Patente auf seinen genialen Ideen.Er entwarf u. a. den ersten PKW mit Knautschzone, erfand dasSicherheitslenkrad, den Flankenschutz und den Überrollbügel*.
Nachdem er von zwei Journalisten 1951bezüglich des Käfers als Hochstapler verunglimpft worden war, strengte Barényieinen Prozess an. Der endete drei Jahre später mit einem Paukenschlag: DasPatentgericht in Mannheim bestätigte Barényi die geistige Urheberschaft amVW-„Käfer“ *. Zeitzeugen fragten sich, ob Porsche die Lizenzgebühr für denKäfer dem rechtmäßigen Erfinder zurückzahlen muss? Barényi selbst hat PorschesIdeen-Klau nie öffentlich kommentiert. 1989 verlieh ihm der österreichischeBundespräsident den Professorentitel. 1994 wurde Barényi wegen seiner großen Verdienstefür die Weiterentwicklung des PKW in Detroit in die „Automotive Hall of Fame“aufgenommen. Doch die Geschichte des angeblichen Käfer-Konstrukteurs Porschehält sich bis heute. Und das, obwohl VW im Jahre 1961 sogar zusätzlich 3 Mio.DM an Tatra zahlen musste. Die tschechische Firma hatte VW, ebenfalls wegendes Käfer-Konzeptes, bereits vor Kriegsbeginn verklagt. „Das Auto“ desFerdinand Porsche in Form des legendären Käfers ist also nichts eine Mär. Der historischeSockel, auf dem „Das Auto“ des Ferdinand Porsche steht, mithinGeschichtsfälschung pur.
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