Das DIW schreibt, dass vermögensbezogene Steuern in Deutschland nur ein Aufkommen von 0,9 Prozent des Bruttoinlandsprodukts erbringen. Das ist weniger als die Hälfte des Durchschnitts im Vergleich der wichtigsten Industrieländer. Als erste Konsequenz fordert das DIW, die Grundsteuer völlig zu überarbeiten. Sie basiert immer noch auf den steuerlichen Einheitswerten aus dem Jahr 1964 in Westdeutschland und 1935 in Ostdeutschland.
Einen sozialen Ausgleich könnte eine Vermögensteuer bringen. Mit einem Steuersatz von einem Prozent und einem Freibetrag von 500 000 Euro ließen sich Staatseinnahmen von 16 bis 21 Mrd. Euro erzielen. Ein solcher Steuersatz könnte aber zu Ausweichreaktionen führen. Deshalb sollte die Vermögensteuer auf eine breitere Basis gestellt und im Gegenzug sollten die Sätze gesenkt werden. „Dann reichen die Mehrbelastungen aber bis weit in die Mittelschicht hinein“, so das DIW.
Das Institut plädiert auch für eine breitere Bemessungsgrundlage bei der Erbschaftsteuer. Die jüngste Reform mit ihren Vergünstigungen für Betriebs- und Grundvermögen sei genau in die falsche Richtung gegangen.