Die persönlichen Ausgaben sind im Juni um 0,4% gegenüber dem Vormonatgestiegen und fielen damit etwas höher aus als wir erwartet hatten. DieMai-Daten wurden allerdings noch einmal leicht von 0,3% auf 0,1% nachunten revidiert.
Der Anstieg der Ausgaben war vor allem auf ein Plus bei den kurzlebigenKonsumgütern zurückzuführen. Dort wurde ein Zuwachs von knapp 1,7%verzeichnet. Diese auf den ersten Blick erfreuliche Entwicklung hatjedoch einen Haken. Denn schaut man auf die Preisentwicklung, siehtman, dass es im Bereich der kurzlebigen Güter zu einem kräftigenPreisanstieg gekommen ist. Gegenüber Mai stiegen die Preise in diesemSegment nämlich um über 2% und sind damit für den Anstieg bei denAusgaben verantwortlich. Die Konsumlaune bleibt daher weiter gedämpft.
Dass dies aller Wahrscheinlichkeit auch in den kommenden Monaten sobleiben wird, lässt die Einkommensentwicklung vermuten. Diepersönlichen Einkommen sind im Juni nämlich um 1,3% gegenüber Maizurückgegangen. Dies lag zwar auch an den Löhnen und Gehältern, die um0,4% nachgaben. Vor allem aber hat ein Einbruch der staatlichenTransferleistungen um 5,9% die Einkommen nach unten gezogen. ImVormonat waren diese noch um 8% gestiegen und stützten damit dieEinkommen der US-Bürger maßgeblich.
Unterm Strich bleibt das Bild bei den Ausgaben und Einkommen in den USAdurch Preiseffekte und Staatshilfen verzerrt. Blickt man hinter dieKulissen, offenbart sich nach wie vor ein kränkelnder Konsum, der auchso schnell nicht wieder zu alter Stärke zurückfinden dürfte. [Thilo Heidrich Postbank Research]