Goldman Sachs gerät wegen fragwürdiger Bonus-Zahlungen und Handelspraktiken zunehmend unter Beschuß. Nun will die US-Regierung Boni-Zahlungen bei Goldman Sachs unter die Lupe nehmen. Bei den Untersuchungen sei allenAufforderungen Folge geleistet worden, teilte das Geldhaus am Mittwochden Aufsichtsbehörden mit.
Der Justiz zufolge überstiegen imvergangenen Jahr bei einigen staatlich gestützten Banken dieBonuszahlungen die Nettogewinne. Neben Goldman Sachs ermittelt die NewYorker Staatsanwaltschaft auch bei Morgan Stanley und JPMorgan Chase.
DemGoldman-Sachs-Schreiben zufolge gingen bei dem Institut mehrereBeschwerdebriefe von Aktionären ein. Einige forderten eine Reform desbankeigenen Vergütungssystems und die Überprüfung der Sonderzahlungender vergangenen Jahre.
Das Management werde die Anregungen überdenken,hiess es weiter. Hohe Prämien und Boni bei defizitären und staatlichgestützten Instituten lösten in den USA einen Sturm der Entrüstung aus.Goldman Sachs hat in diesem Jahr bislang 11,3 Milliarden Dollar fürVergütungen beiseitegelegt.
Das Finanzinstitut ist eines derwenigen Geldhäuser weltweit, das sich noch voll auf das zuletztkrisengeschüttelte Investmentbanking konzentriert. Mit den Gewinnen imRücken konnte Goldman Sachs zuletzt bereits Staatshilfen von zehnMilliarden Dollar zurückzahlen. Wie aus dem Schreiben weiterhervorging, wird auch der Handel mit Kreditderivaten bei Goldman Sachsuntersucht.
Die US-Regierung fordert eine strengere Kontrolle des oftundurchsichtigen Marktes. Der Markt für Kreditderivate wird für denAusbruch der globalen Finanzkrise mitverantwortlich gemacht.