Staatliche Institutionen Irans haben Auslandsguthaben in Milliardenhöhe bei der Frankfurter BHF-Bank, seit 2005 eine Tochter von Sal. Oppenheim, angelegt. Das berichtet der SPIEGEL in seiner neuesten Ausgabe.
Die bishergeheim gehaltenen Geschäfte mit den Mullahs könnten den Einstieg der DeutschenBank bei der Privatbank behindern. Auf Druck der US-Regierung hat die Deutsche Bank gerade die Geschäfte mit Iran radikal nach unten gefahren.
Sal. Oppenheimbraucht bis Ende August 300 Millionen Euro. Der Bedarf ist so groß, dass auch der staatliche Rettungsfonds Soffin auf Geheiß der Bankenaufsicht einen Einstiegprüfte.
Die Gespräche über einen Einstieg der Deutschen Bank bei der KölnerPrivatbank Sal. Oppenheim sind nach Informationen der WirtschaftsWocheauf Druck von Politik und Finanzaufsicht zustande gekommen.
„DerEinstieg der Deutschen Bank bei Sal. Oppenheim ist mit Beteiligung derBundesregierung gelaufen“, sagte ein hochrangiger Koalitionspolitiker.Dies bestätigte ein Frankfurter Investmentbanker mit guten Verbindungennach Berlin. In der Politik und im Umfeld von Sal. Oppenheim sprechenInsider von einer verkappten Rettungsaktion. Sal. Oppenheim und dieDeutsche Bank wollten die Informationen nicht kommentieren.
Geplantist nach Informationen der WirtschaftsWoche im ersten Schritt eineMinderheitsbeteiligung von 20 bis maximal 49,9 Prozent. DerEinstiegspreis dürfte für Deutsche-Bank-Chef Josef Ackermannverkraftbar sein: Eine Investmentbank bewertet ein 20-Prozent-Paket anSal. Oppenheim derzeit mit rund 300 Millionen Euro.
Wie aus Sal.Oppenheim nahestehenden Kreisen bekannt wurde, erwägen die beidenSeiten, sich gegenseitig Optionen einzuräumen: Die Deutsche Bank dürftezu einem späteren Zeitpunkt die Mehrheit an der Privatbank erwerben.
Falls die Gesellschafter von Sal. Oppenheim aber die nötigen Mittelauftreiben, dürfen sie zuvor innerhalb einer bestimmten Frist allesrückgängig machen und die bis dahin verkauften Anteile zurückkaufen,mit einer für die Deutsche Bank üppigen Verzinsung.