Wie die WirtschaftsWocheberichtet, schlägt dies der Aufsichtsrat zur Hauptversammlung am 13.August vor. Dagegen gibt es nun Kritik. Es sei „allein schon eine Frageder HYgiene, den Abschlussprüfer zu wechseln“, sagt derbaden-württembergische Bundestagsabgeordnete Florian Toncar (FDP) demWirtschaftsmagazin.
Toncar ist Mitglied im parlamentarischenKontrollgremium zum Finanzmarktstabilisierungsfonds (Soffin), überden die HRE-Rettungsaktion finanziert wurde. Laut Gerhard Schick vonBündnis 90/Die Grünen, der im HRE-Untersuchungsausschuss sitzt, haben„die KPMG-Leute Anteil am kollektiven Versagen.“
Auch liegenGegenanträge von mehreren Aktionären vor, die einen Wechsel derAbschlussprüfer fordern. Zudem will die Verbraucherzentrale fürKapitalanleger auf der Hauptversammlung den Antrag einbringen, zuklären, ob „sich der Abschussprüfer im erforderlichen Umfang mit denhier bestehenden Risiken und zu beachtenden Normen befasst“ habe.
Fürdie Bundesrepublik als Hauptaktionär prüft derzeit dasBundesfinanzministerium „noch sorgfältig“, so eine Sprecherin, ob esdem Vorschlag des Aufsichtsrates zustimmt. Intern hat KPMG nach eigenenAngaben zwar inzwischen das HRE-Prüferteam ausgetauscht, beruft sichaber darauf, die Bilanz der Bank ordnungsgemäß geprüft zu haben.
Zwarsteht im Zwischenprüfbericht vom 12. August 2008, wenige Wochen vor derdramatischen HRE-Rettungsaktion: „Selbst bei einem Worst-Case-Szenarioist sichergestellt, dass die HRE-Gruppe und ihre Tochterunternehmenjederzeit uneingeschränkt zahlungsfähig sind.“ Darunter hatten diePrüfer ihren Stempel gesetzt. Doch KPMG verweist jetzt darauf, es habesich hier nur um eine prüferische Durchsicht gehandelt, nicht um eineordentliche Prüfung.