Der Baltic Dry Index (BDI) wird von der Baltic Exchange in London veröffentlicht und ist ein wichtiger Preisindex für das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern (hauptsächlich Kohle, Eisenerz und Getreide) auf Standardrouten.
Der Index ist pratisch ein Barometer für den Puls der Weltwirtschaft. Zwar bedeutet ein Abfallen des Preisindex nicht notwendigerweise ein Rückgang des Welthandels. Aber praktisch ist es so. Denn wenn weniger Waren transportiert werden, bleiben viele Frachter leer. Konsequenz: Absturz des Preisindex für Schiffsladungen.
So lässt sich die Fieberkurve der Weltwirtschaft am Baltic Dry Index ablesen. Hier der Verlauf der Preise für das weltweite Verschiffen von Hauptfrachtgütern in den letzten 3 Jahren:
Baltic Dry Index 3 Jahre: Grafik zeigt Schluss-Stand und Differenz zum Vortag.
Die Grafik zeigt den beispiellosen Absturz des Preisindex im Sommer/Herbst letzten Jahres. Der BDI fiel von fast 12000 auf 600 - einen solchen Absturz gab es noch nie in der Geschichte der Handelsschiffahrt.
Wie man dem rechten Teil der Grafik entnehmen kann, ist der BDI nach seinem Absturz letztes Jahr wieder im Aufwind. Für viele Experten ist dies der schlagende Beweis, dass es auch mit dem Welthandel und damit mit der Weltwirtschaft wieder aufwärts geht.
Doch seit den letzten Wochen geht es mit dem BDI wieder bergab. Allein in der vergangenen Woche erlebte der BDI mit Minus 17,1% seinen größten Absturz seit Oktober 2008. Noch bedrohlicher sieht die Entwicklung seit Juni dieses Jahres aus, als der BDI bei rund 4000 notierte. Seit dem hat der Index rund 35% verloren.
BDI 3 Monate: Grafik zeigt Schluss-Stand und Differenz zum Vortag.
Einige Experten befürchten nun, dass der BDI nach dem kurzen Aufbäumen im Sommer dieses Jahres wieder nach unten wegbricht. Dies wäre ein dramatischer Indikator für die zukünftige Entwicklung der Weltwirtschaft.
Der BDI gilt auch als "leading indicator" für die Entwicklung der Rohstoffpreise. Auch diese Preisgruppe hatte sich im Verlauf des Sommers extrem erholt.