Im Frühjahr könnte die Branche dann allerdings das Schlimmste überstanden haben. Pontius wie auch der Chefstratege von Air Berlin, Stephan Nagel, gehen davon aus, dass die Geschäftsreisen spätestens 2010 wieder zunehmen werden. Allerdings werden viele Manager vor allem auf europäischen Strecken auch in Zukunft wohl nicht mehr in der teuren Businessclass fliegen. „Wir gehen davon aus, dass der Markt 2010 wieder kommt. Allerdings sind Geschäftsreisende deutlich preisbewusster geworden und achten heute viel mehr auf ein ausgewogenes Preis/Leistungsverhältnis. Insofern hat auf innerdeutschen und europäischen Strecken das Einklassenprodukt eine große Zukunft“, sagte Air-Berlin-Stratege Nagel.
Dies setzt die großen Netzwerkanbieter wie British Airways erheblich unter Druck. Denn auch auf den lukrativen Langstrecken ist die Nachfrage nach teuren Tickets bedrohlich eingebrochen.
Steffen Fries, Chef der Business-Fluggesellschaft DC Aviation, sieht in seinem Markt allerdings erste Zeichen der Erholung. „Es gibt wieder Übernahmegelegenheiten, und es wird wieder gereist.“ Unternehmer und Topmanager seien allerdings noch längst nicht wieder bereit, Preise für den Flug mit dem Privatjet zu zahlen wie noch vor knapp einem Jahr.
Das bietet auch Chancen für die großen Netzwerkgesellschaften. Laut Pontius müssen diese jetzt den Flug in der Businessklasse mit neuen, zusätzlichen Services attraktiver zu machen. „Das fängt nicht erst im Flugzeug an: Dazu gehört die Entscheidungsfreiheit, wann ich fliege, Services am Flughafen, die es mir erleichtern, zum Flugzeug zu kommen oder dass mein Auto am Flughafen gleich weggeparkt wird und ich nicht lange suchen muss“, sagt der Prologis-Chef.