Nach der Vereinbarung über eine Integration Porsches in den VW-Konzern nimmt Niedersachsens Ministerpräsident Christian Wulff (CDU), der auch im VW-Aufsichtsrat sitzt, den weltweit größten Autobauer Toyota ins Visier. "Das ganz klare Ziel ist es, die Nummer eins im weltweiten Autobau zu werden", sage Wulff dem Handelblatt (Freitagsausgabe). Noch jahrelangem Tauziehen könne man sich nach der Verschmelzung von Porsche und VW endlich wieder auf das Geschäft konzentrieren. "Der Sitz Wolfsburg ist gesichert, jetzt kann sich der Konzern endlich wieder voll und ganz aufs Wesentliche konzentrieren – das Geschäft", sagte Niedersachsens Regierungschef.Als Schlüsselmarkt für die Auseinandersetzung mit dem weltweit größten Autobauer Toyota gelten die USA. Wulff kündigte im "Handelsblatt" eine Reise im Oktober zu dem neuen VW-Werk in Chattanoogaa im US-Bundesstaat Tennessee an.
Angesichts der weiterhin festgeschriebenen Sonderrolle seines Bundeslandes bei VW betonte Wulff die Bedeutung des Zusammenschlusses für Niedersachsen. "Die Debatten über eine Partnerschaft auf Augenhöhe, über die Sperrminorität Niedersachsens und das VW-Gesetz gehören endlich der Vergangenheit an. Das ist für Niedersachsen bedeutsam", sagte Wulff. "Von dem Zusammenschluss versprechen wir uns große Effizienzgewinne und einen Innovationsschub. Prinzipiell steht der Zugriff auf die Technik nun allen Marken des Konzerns offen. Dieser Konzern ist weltweit aufgestellt und wird Märkte auf der ganzen Welt bedienen", so Niedersachsens Regierungschef.
Wulff sprach von einer fairen Partnerschaft zwischen VW und Porsche. "VW mit seiner Technologieführerschaft und seinem Volumen wächst zusammen mit dem Mythos Porsche – und das im Sinne einer fairen Partnerschaft. Der Aufsichtsrat hat den Weg dafür frei gemacht. Und ich bin außerordentlich dankbar für diese Entscheidung", sagte Wulff dem Handelsblatt.
Mit dem Scheichtum Kartar, das sich mit 17 Prozent an dem neuen Konzern beteiligt, werde es zu fairen Vereinbarungen kommen, sagte Wulff. "Das Land Katar ist an einem langfristigen, nachhaltigen Investment interessiert, Volkswagen und Porsche an zusätzlichem Kapital. Da wird es gemeinsamen großen Erfolg geben", sagte Wulff. "Es wird zu einer fairen Partnerschaft zwischen den Familien, dem Land Niedersachsen und Katar kommen", betonte Wulff.