In den Verhandlungen über den Verkauf des Autoherstellers Opel ebnet Deutschland dem von der hiesigen Politik bevorzugten Kaufinteressenten Magna mit allen Mitteln den Weg.
Bund und Ländern wollen den staatlich garantierten Kredit für Magna von 4,5 Milliarden Euro zunächst komplett allein stemmen – also vorerst ohne Beteiligung anderer europäischer Länder. „Wir haben General Motors angeboten die ganze Summe bereitzustellen", sagte Jochen Homann, Staatssekretär im Bundeswirtschaftsministerium, der Frankfurter Allgemeinen Zeitung (FAZ/Donnerstagsausgabe).
Die Last solle ebenso wie der bereits ausgezahlte Kredit von 1,5 Milliarden Euro für Opel zu gleichen Teilen auf Bund und Länder entfallen, sagte Homann.Er ist Leiter der Opel Arbeitsgruppe von Bund und Ländern. Die nächsten 3 Milliarden Euro würden abermals zur Hälfte von der Förderbank KfW und den jeweiligen Landesbanken in Hessen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Thüringen geliefert.
Diese Lösung, die langwierige Verhandlungen in Europa verhindere, sei GM-Verhandlungsführer John Smith in einem Brief angeboten worden.
Erst später solle die Last der Staatskredite mit den anderen europäischen Opel-Ländern– darunter Großbritannien, Spanien, Polen und Belgien – geteilt werden. Schlüssel dafür sei die Zahl der erhaltenen Arbeitsplätze. Opel beschäftigt in Europa 50000 Mitarbeiter, davon die Hälfte in Deutschland.