Die Staatsanwaltschaft Stuttgart ermittelt gegen die ehemalige Führung des Porsche-Konzerns. „Nach Hinweisen der Finanzaufsicht BaFin haben wir ein Ermittlungsverfahren eingeleitet wegen des Verdachts der Marktmanipulation und der unbefugten Weitergabe von Insiderinformationen“, sagte eine Sprecherin der Staatsanwaltschaft Stuttgart der in Berlin erscheinenden Tageszeitung DIE WELT (Freitagausgabe). Nach Informationen der Zeitung richten sich die Ermittlungen unter anderem gegen Ex-Vorstandschef Wendelin Wiedeking und Ex-Finanzvorstand Holger Härter.
Die BaFin hatte nach einer formellen Prüfung des Übernahmekomplexes Porsche/Volkswagen Anfang August Anzeige erstattet. Im Oktober des vergangenen Jahres führten unter anderem nicht meldepflichtige Optionsgeschäfte zu einem Kurssprung der Volkswagen-Aktie auf über 1000 Euro und machten den Autobauer zwischenzeitlich zum wertvollsten Unternehmen der Welt.
Zudem berichtet die WELT, dass sich die BaFin auch mit den jüngsten Kursturbulenzen in den Volkswagen-Aktien beschäftigt. „Wir schauen uns die Kursbewegungen der vergangenen Tage genau an“, sagte eine Sprecherin der WELT. Ansatzpunkte seien Insiderhandel und Marktmanipulation. Dies beziehe sich sowohl auf die Stamm- als auch die Vorzugsaktien des Automobilkonzerns. Dies sei allerdings noch keine formelle Prüfung, so die Sprecherin weiter.
Die Stammaktien verloren allein seit vergangenem Freitag rund 40 Prozent an Wert, nachdem das Emirat Katar von Porsche Optionen auf 17 Prozent der VW-Stämme gekauft hatte. Umgekehrt legte der Kurs der VW-Vorzugsaktien seit Wochenbeginn um rund 15 Prozent zu. Dafür sorgten unter anderem Meldungen, dass Katar von Porsche auch Optionen auf 50 Prozent der Vorzüge erwirbt. Zudem spekulierten Investoren auf einen Austausch der Stämme gegen die Vorzüge im Deutschen Aktienindex Dax.