Auf deutscher Seite hat man sich früh, möglicherweise zu früh auf den kanadisch-österreichischen Zulieferkonzern Magna festgelegt. Nur ein Magna-Einstieg bei Opel werde mit staatlichen Hilfen begleitet. Obwohl der europäische Ableger des US-Finanzinvestors Ripplewood mit deutlich weniger Bürgschaften auskommen will, wird er rundweg abgelehnt - in Deutschland.
Anderswo, in Großbritannien mit zwei GM-Werken und in Spanien mit einem großen Werk, sieht man das durchaus anders. Und selbst die Vertreter der Bundes- und Landesinteressen in der Opel-Treuhandgesellschaft können sich mit demPressing der deutschen Politik nicht anfreunden.
General Motors hat eine Blitzinsolvenz durchlaufen und soll mit 50Mrd. Dollar Staatsgeldern wieder flottgemacht werden. Ohne Know-how-Transfer aus Deutschland, das scheint zumindest den Verantwortlichen im GM-Board allmählich zu dämmern, scheint die GM-Zukunft ungewiss.
Zusätzliche Konkurrenz durch die bisherige Tochter Opel in Wachstumsmärkten wie Russland und China, wo sich GM mit in der Spitzengruppe befindet, würde die nachhaltige Perspektive für den einstigen Weltmarktführer zudem eintrüben.
Kein Wunder, dass in den USA Stimmen immer deutlicher zu vernehmensind, Opel vielleicht lieber doch selbst zu sanieren und eng im Konzernverbund zu behalten. Solche Signale gehen natürlich der deutschen Politik, ob Schwarz oder Rot, gegen den Strich, hat man sich doch bezüglich der Opel-Rettung weit aus dem Fenster gelehnt.
Dank der Absatzerfolge durch die Abwrackprämie reicht das Geld bei Opel länger als gedacht - GM kann sich also dank dieser staatlichen Hilfe und des Überbrückungskredits von 1,5 Mrd. Euro mit einer Entscheidung über Opel Zeit lassen. Und die US-Regierung, der GM mehrheitlich gehört, hat schon mal darauf hingewiesen, dass sie sich nicht in die GM-Angelegenheit einmischen wird. Ganz schön clever.