Die deutschen Private-Equity-Unternehmen müssen sich auf eine Pleitewelle bei den Firmen einstellen, an denen sie beteiligt sind.
Die Wirtschaftsauskunftei Creditreform erwartet, dass Unternehmen in der Hand von Private-Equity-Gesellschaften „in den nächsten Monaten überdurchschnittlich häufig scheitern“ werden. Das sagte Volker Ulbricht, Hauptgeschäftsführer des Verbandes der Vereine Creditreform, der in Berlin erscheinenden Tageszeitung Die WELT (Mittwochausgabe).
Ausgelöst hätten die Probleme hausgemachte Fehler und die Folgen der Finanzkrise. Im Vergleich mit Unternehmen, die an der Börse notiert sind oder in Familienhand liegen, seien sie deutlich anfälliger für eine Pleite. Unternehmen, die Finanzinvestoren gehören, so Ulbricht weiter, „erweisen sich unter den gegenwärtigen Bedingungen als besonders insolvenzgefährdet“.
Von den rund 1000 relevanten Autozulieferern in Deutschland sind im ersten Halbjahr rund 40 Unternehmen in die Insolvenz gegangen. Rund zwei Drittel dieser gescheiterten Unternehmen gehörten Finanzinvestoren. Ulrich zeichnet deshalb ein düsteres Bild für das zweiten Halbjahr und das ganz unabhängig von der Branche und erwartet eine weiter steigende Zahl von Insolvenzen von Private-Equity-Beteiligungen.
Nach einer Statistik des Bundesverbandes Deutscher Beteiligungsgesellschaften (BVK) sind derzeit etwa 6200 Firmen in den Händen von deutschen und internationalen Finanzinvestoren. Sie beschäftigen rund 1,2 Millionen Mitarbeiter und gehören damit zu einem der wichtigsten Arbeitgeber des Landes.