Immer mehr Ärzte bekommen von Krankenhäusern Prämien für die Einweisungvon Patienten. Standesorganisationen äußern zwar juristische und ethischeBedenken, sehen aber keine Möglichkeit, wirksam dagegen vorzugehen - das berichtet die FAZ in ihrer Online-Ausgabe.
Immer öfter setzten Ärzte - teils in Vereinen organisiert -Krankenhausleitungen unter Druck nach dem Motto: "Geld oder Patient."Da bedürfe es schon eines sehr starken Rückgrats, um abzulehnen.Faktisch werde die Geldforderung oft mit Leistungen kaschiert."Übertragt uns die Vordiagnostik zu üppigen Sätzen, oder ihr bekommtvon uns keine Patienten mehr", weiß Rudolf Kösters Präsident der Deutschen Krankenhausgesellschaft (DKG) zu berichten. Unter denBeteiligten wird von "Kopfgeld", "Zuweisungsprovisionen" oder"Fangprämien" gesprochen.
Im konkreten Fall könne es um Hunderte Euro je Patient gehen, sagtManfred Wirth, Präsident der Deutschen Gesellschaft für Urologie undKlinikdirektor in Dresden. Er kennt Fälle, in denen einweisende Ärztevom Krankenhaus "das Zehn- bis Zwanzigfache angeboten bekommen, wasihnen die Kassenärztliche Vereinigung für den Patienten für das ganzeQuartal überweist".