K+S rechnet erst 2011 mit Normalisierung der Nachfrage. Umsatz und Dividende werden 2009 stark sinken – Vorstandschef Steiner: Morton Salt bringt schon 2010 „klaren positiven Gewinnbeitrag“.
Der im Dax notierte Düngemittel- und Salz-Konzern K+S rechnet erst 2011 mit einer Normalisierung der Nachrage nach Düngemitteln. Aktuell sei aber schon eine steigende Nachfrage in Indien, in Südamerika und Ostasien spürbar, sagte Vorstandschef Norbert Steiner der WirtschaftsWoche. „Auf dem wichtigen indischen Markt sehen wir schon wieder eine größere Mengennachfrage, das signalisiert den Weg zurück zur Normalität. Eine ähnliche Entspannung registrieren wir in Südamerika und Ostasien.“ Zäh bleibe dagegen das Geschäft in Europa, dem Hauptmarkt von K+S. „Die vor allem 2008 stark gestiegenen Düngemittelpreise und die erheblichen Preisschwankungen bei Agrarprodukten haben die Landwirte hierzulande stark verunsichert. Viele sind vorsichtig und halten sich mit dem Kauf von Düngemitteln zurück.“ Deshalb erwartet Steiner für 2009 schwache Geschäftszahlen. „In diesem Jahr wird unser Umsatz spürbar sinken und das Ergebnis noch stärker als die Erlöse zurückgehen.“ Das werde auch auf die Dividende durchschlagen: „Unsere Politik war es bisher, 40 bis 50 Prozent des bereinigten Ergebnisses nach Steuern an die Aktionäre auszuschütten. Da wir mit einem spürbar niedrigeren Gewinn rechnen, wird die Dividende für 2009 deutlich unter dem Vorjahreswert liegen.“
Skeptisch bleibt Steiner auch für das kommende Jahr. „Für 2010 erwarten wir noch keine vollständige Normalisierung der Düngermärkte, dies dürfte voraussichtlich erst 2011 der Fall sein. Unterm Strich wird die Branche schrittweise auf ihren Wachstumstrend zurückkehren, der im langjährigen Durchschnitt bei drei bis vier Prozent pro Jahr liegt.“
Optimistisch ist Steiner, dass K+S schon kurzfristig von der Übernahme der amerikanischen Morton Salt und dem Aufstieg zum weltgrößten Salzproduzenten profitieren kann. „Wenn die Übernahme Ende des dritten Quartals über die Bühne geht, dürften sich im weiteren Jahresverlauf die Integrationskosten und die Vorsteuererträge von Morton in etwa ausgleichen. Ab dem Jahr 2010 erwarten wir dann einen klaren positiven Gewinnbeitrag.“
Spekulationen, dass K+S Probleme haben könnte, die Übernahme in Höhe von 1,7 Milliarden Dollar zu finanzieren, weist Steiner zurück. „Zunächst haben wir schon als Voraussetzung für den Kauf einen entsprechenden Kreditrahmen sichergestellt. Das Geld für Morton Salt wird pünktlich bezahlt. Wir denken aber auch über Umfinanzierungen nach. Wir werden alle Möglichkeiten, die uns zur Verfügung stehen, bei Bedarf prüfen und uns nicht von vornherein auf das eine oder andere Finanzierungsinstrument beschränken.“
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