„Wir haben uns bereits mit Blick auf 2010 mit Liquidität versorgt“, sagte Uebber. Deshalb werde Daimler in diesem Jahr „eher nicht“ mehr am Kapitalmarkt in Erscheinung treten, fügte er hinzu. Die aktuellen Kreditkosten hält Uebber dabei für absolut vertretbar. Zwar habe es gemessen an den Aufschlägen vor 18 Monaten Kreditkonditionen gegeben, von denen man heute nur träumen könne. Aber die absoluten Kreditkosten lägen für Daimler „derzeit bei etwa 4,5% für fünf Jahre, und das ist durchaus nicht schlecht“, so Uebber im Interview.
Auch mit Blick auf die im Konzern vorhandene Liquidität hält Uebber einen weiteren Gang an den Kapitalmarkt für verzichtbar. Um den Konzern industrieseitig zu führen, seien etwa 7bis 8 Mrd. Euro Bruttoliquidität notwendig, aber nicht die zum Ende des zweiten Quartals vorhandenen 13,4 Mrd. Euro im Industriegschäft.
Zur Entwicklung des freien Cash-flow gab sich Uebber verhalten optimistisch. „Wir haben beim Free Cash-flow im ersten Halbjahr ein Plus von 0,3 Mrd. Euro erzielt, und ich schließe nicht aus, dass wir im Gesamtjahr positiv werden.“ Ob das Ziel erreicht werde, hänge natürlich von den Absatzzahlen ab, die im ersten Halbjahr im Pkw-Bereich mit rund 520000 Fahrzeugen um 19% unter dem Vorjahresniveau lagen. „10000 Fahrzeuge mehr oder weniger spielen mit Blick auf den Cash-flow schon eine Rolle“, sagte Uebber.