Ökonomen haben eine Erhöhung der Mehrwertsteuer zur Konsolidierung des Staatshaushalts abgelehnt.
Eine steigende Mehrwertsteuer würde den Aufschwung massiv belasten, sagte Gustav Horn, wissenschaftlicher Direktor des Instituts für Makroökonomie und Konjunkturforschung (IMK) der Berliner Zeitung (Donnerstag-Ausgabe).
Denn dies bedeute höhere Preise und damit weniger privaten Konsum. „Das hat bereits die vergangene Mehrwertsteuererhöhung auf 19 Prozent gezeigt: Trotz wirtschaftlichen Aufschwungs ging der private Konsum zurück“, sagte Horn.
Er empfahl zur Senkung der Staatsschulden höhere Steuern auf Erbschaften, Vermögen und eine Finanztransaktionssteuer. Dies würde das Konsum- und Investitionsverhalten nicht entscheidend verändern und daher die Konjunktur nicht so hart treffen, so Horn.
Auch Viktor Steiner, Steuerexperte des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung (DIW), sagte, er würde „eine Erhöhung der Vermögens- oder Grundsteuer einer höheren Mehrwertsteuer vorziehen“. Zuvor hatte Thomas Straubhaar, Chef des Wirtschaftsforschungsinstituts HWWI, eine Erhöhung der Mehrwertsteuer auf 25 Prozent und eine Senkung der direkten Steuern gefordert.