Russland bestätigt Wolke mit extrem hoher Radioaktivität. - Messwerte des radioaktiven Rutheniums 106 in der Luft in mehreren Ländern Europas verunsichern. Ursprung und Ursache unbekant. In Deutschland lag der höchste Wert in Görlitz.
This Part of Russia is Literally Exposed to 1000x the Normal Radiation Rate https://t.co/3YY5fjGM9S pic.twitter.com/AKbOJqUrhh
— News Cult (@News_Cult) 21. November 2017
Nach Wochen des Abstreitens räumt der russische Wetterdienst mit, in Teilen des Landes seien "äußerst hohe" Konzentrationen des radioaktiven Elements Ruthenium-106 gemessen worden.
Die höchste Konzentration sei in der Messstation Argajasch registriert, einem Dorf im südlichen Ural an der Grenze zu Kasachstan. Die Werte sollen dort das 986-fache des erlaubten Wertes betragen haben. Argajasch liegt 30 Kilometer vom Atomkraftwerk Majak entfernt.
Hier hatte sich 1957 einer der schlimmsten Atomunfälle der Geschichte ereignet. Heute dient die Anlage der Wiederaufbereitung abgebrannter nuklearer Brennstoffe. Die Ruthenium-106-Werte werfen auch in anderen europäischen Ländern viele Fragen auf.
Wochenlang wurde nach dem Ursprung der leicht erhöhten Werte des radioaktiven Rutheniums 106 in der Luft in mehreren Ländern Europas gesucht. Die Zeiten und Werte an unterschiedlichen Messstationen deuten auf ein medizinisches Labor hin oder eine Fabrik für nuklearen Treibstoff, befand das das Institut für nukleare Sicherheit in Frankreich IRSN. Ort? Wohl im Süden Russlands oder in Kasachstan.
Freigesetzt wurde der Stoff wohl Ende September. Ein Unfall in einem Atomkraftwerk wurde allerdings von Experten ausgeschlossen, dann wäre nicht nur dieser eine radioaktiven Stoff gemessen worden.
Gefahr für Gesundheit?
Es habe zu keiner Zeit eine Gesundheitsgefährdung für die Bevölkerung gegeben, teilte das Bundesamt für Strahlschutz BfS mit. Die in Europa gemessenen Werte des radioaktiven Rutheniums 106 waren extrem gering, erklärt die Behörde.
In Deutschland lag der höchste Wert in Görlitz bei etwa fünf Millibequerel pro Kubikmeter Luft. Selbst bei konstanter Einatmung über den Zeitraum von einer Woche ergibt sich daraus eine Dosis, die niedriger ist als die, die durch die natürliche Umgebungsstrahlung in einer Stunde aufgenommen wird. Die Werte an den Stationen Arkona auf Rügen, in Greifswald, Angermünde, Cottbus und Fürstenzell (Bayern) waren noch niedriger, so das BfS mit.