DIW Berlin: Methan gehört in die Klimapolitik. Ungefähr ein Sechstel der vom Menschen verursachtenTreibhausgasemissionen entfällt auf Methan. Methan ist somit nach CO2das zweitwichtigste Treibhausgas und trägt erheblich zum Klimawandelbei.
Das Treibhausgas Methan bietet relativ große und kostengünstigeVermeidungspotenziale und sollte daher konsequent in dieKlimaschutzpolitik einbezogen werden. Zu diesem Ergebnis kommt das DIWBerlin in einer aktuellen Studie. "Methan wird im Hinblick aufKlimaschutz erheblich unterschätzt", sagen die DIW-Experten Prof.Claudia Kemfert und Wolf-Peter Schill.
"In einigen Bereichen ist esnicht sinnvoll, zu hohen Kosten CO2 einzusparen, wenn wir den gleichenKlimaeffekt bei Methan viel günstiger erreichen können". Wegen seinerkurzen Verweildauer in der Atmosphäre ist Methan besonders geeignet,kurzfristig positive Klimaeffekte zu erzielen. Bei der Verbrennung vonMethan zu CO2 wird einerseits das Treibhauspotenzial erheblichreduziert, anderseits wird Energie frei. Dadurch können fossileEnergieträger ersetzt werden, was das Weltklima weiter entlastet unddie Energieversorgungssicherheit erhöht.
Ungefähr ein Sechstel der vom Menschen verursachtenTreibhausgasemissionen entfällt auf Methan. Methan ist somit nach CO2das zweitwichtigste Treibhausgas und trägt erheblich zum Klimawandelbei. Gerechnet über einen Zeitraum von hundert Jahren ist dasTreibhauspotenzial von Methan fünfundzwanzigmal so hoch wie das vonCO2.
Methan entsteht hauptsächlich in der Landwirtschaft sowie in derEnergie- und Abfallwirtschaft. Am höchsten sind die Methanemissionen inder Viehhaltung, gefolgt vom Erdgassektor und Abfalldeponien. Diegrößten und kostengünstigsten Vermeidungspotenziale finden sich jedochin den Bereichen Erdgas, Abfallwirtschaft und Kohlenbergbau. Dortkönnen bis zum Jahr 2020 erhebliche Vermeidungspotenziale bereits zuniedrigen Grenzkosten von bis zu 15 US-Dollar pro Tonne CO2-Äquivalenterschlossen werden. Das heißt, bei der Vermeidung jeder zusätzlichenTonne CO2-Äquivalent entstehen nicht mehr als 15 US-Dollar anzusätzlichen Kosten. Oftmals ist die Vermeidung kleinerer MengenMethans recht kostengünstig zu erzielen, zum Beispiel durchVerbesserungen in betrieblichen Abläufen.
Fazit des DIW-Experten Schill: "Mit Methan allein werden wir dasWeltklima nicht retten. Aber es kann auf jeden Fall dazu beitragen, dieKlimaziele kostengünstiger zu erreichen." Darüber hinaus sollten neueEmissionsquellen unbedingt vermieden werden. In diesem Zusammenhang istinsbesondere auf entsprechende Vorschriften beim derzeit weltweitstarken Ausbau der Flüssigerdgas (LNG)-Kapazitäten zu achten.
© MMnews - Weiterverbreitung nur auszugsweise und mit Link gestattet.
Wissen macht reich: Vertrauliche Börsen-News im MM-Club
Neue Videos:
Marlene Dietrich in "Der blaue Engel" - 1. deutscher Tonfilm: YouTube