Die HSH Nordbank hat ihren großen Schifffahrtskunden zugesichert, die
bereits bestellten Schiffe, die sich derzeit im Bau befinden, zu
finanzieren. Dabei geht es um Baufortschrittszahlungen in den nächsten drei
Jahren in einem Gesamtvolumen von sechs Milliarden Euro. Das berichtet das
aktuelle manager magazin (Erscheinungstermin: 25. September 2009).
„Die uns zur Verfügung stehende Liquidität reservieren wir für unsere
besten Kunden“, versprach HSH-Chef Dirk Jens Nonnenmacher 25 ausgewählten
Reedern auf einer internen Veranstaltung der Bank in Hamburg im Mai dieses
Jahres. Allein in diesem Jahr wird die Bank demnach 3,5 Milliarden Euro für
Schiffe überweisen, die derzeit in internationalen Werften errichtet
werden.
Das maritime Frachtgeschäft macht zurzeit eine tief greifende Krise durch.
Insbesondere die Containerschifffahrt leidet unter drastischen
Überkapazitäten; die Transportpreise (Frachtraten) sind erheblich gesunken.
Neue Engagements in der Schifffahrt werde seine Bank deshalb momentan nicht
finanzieren, machte Nonnenmacher auf der Veranstaltung klar.
Die HSH Nordbank ist mit einem Kreditbuch von 28 Milliarden Euro der
weltgrößte Schiffsfinanzierer. Dicht darauf folgt die Commerzbank, die nach
der Übernahme der Dresdner Bank ein Portfolio im Schiffsgeschäft von rund
26 Milliarden Euro verwaltet. Einer der größten Kunden der Commerzbank, der
Hamburger Reeder Claus-Peter Offen, bemüht sich derzeit um Hilfen aus den
Programmen der Staatsbank KfW.