Unmittelbarzuvor hatte Schröder argumentiert, es gebe bislang nur für diegeplanten russischen Projekte (Ostseepipleline und South Stream)genügend Gas, nicht aber für Nabucco. Bevor dieses europäische Projektfunktioniere, müsse die EU ihre politischen Differenzen mit Iranüberwinden. Schröder ist Vorsitzender des Aktionärsausschusses dereuropäisch-russischen Nord Stream AG, sein früherer KoalitionspartnerFischer berät die Nabucco-Konsortiumsmitglieder RWE und OMV. Fischerstellte jetzt klar, Nabucco werde beliefert aus „Gasvorkommen imkaspischen Raum, um Aserbaidschan, Turkmenistan und dem Nordirak. Iranwird dazu nicht benötigt."
Bislang hatte sich Fischer mitöffentlichen Aussagen zur Energieversorgung in Europa bedeckt gehalten,doch auf die Nabucco-Kritik regierte er heftig. Russland sehe durchNabucco „seine Monopolposition bei der Gasversorgung Europas gefährdet.Aber die Europäer, die bei ihrer Energieversorgung so abhängig sind,können sich nicht nur auf einen einzigen Gasversorger verlassen“, sagteFischer dem Handelsblatt.