Die Berichterstattung des SPIEGEL zu den Ausschreitungen beim G20 Gipfel in Hamburg war teils frei erfunden. Das Magazin versucht nun, sich mit fadenscheinigen Argumten aus der Affäre zu ziehen. Doch die Falschberichterstattung ist kein Einzellfall. Basteln sich die Redakteure ihre eigene Realität zusammen?
DER SPIEGEL 29/2017: Die Akte Hamburg – Geheime Dokumente
Meedia titelt: „Fake News“ oder kein Respekt vor der Wahrheit? Der Spiegel und die Hotelzimmer-Szene, die es nie gab
Konkret geht es um zwei Fakten, die der Spiegel in dem Artikel „Lasst es krachen“ in Ausgabe 29 nach den G20-Krawallen von Hamburg berichtete und die laut den Veranstaltern des Literaturfestivals „Lesen ohne Atomstrom “ erfunden seien. So schrieb das Nachrichtenmagazin über Haidi Giuliani, die Mutter des beim Gipfel 2001 in Genua von der Polizei getöteten Carlo Giuliani:
Sie sah den Rauch, den Tumult, die Einsatzwagen aus sicherer Entfernung von ihrem Hotelzimmer am Hamburger Hauptbahnhof aus.
Problem: Frau Giuliani war zwar Gast auf besagtem Literaturfestival im Umfeld von G20 gewesen, zum Zeitpunkt der G20-Tumulte in Hamburg am 7. Juli war sie aber längst wieder zuhause in Genua und führte laut eigener Aussage ihren Hund Gassi.