Trotz Wirtschaftskrise wollen viele Industrie- und Handelskammern (IHK) ihre Finanzpolster auch im laufenden Jahr weiter erhöhen.
In Berlin und München sollen die Rückstellungen und Rücklagen um jeweils zweistellige Millionenbeträge aufgestocktwerden. Dabei bunkern die Kammern, die sich aus den Pflichtbeiträgen der regionalen Industrie-, Dienstleistungs- und Handelsunternehmen finanzieren und denStaat gern zu Steuersenkungen auffordern, schon jetzt gigantische Reserven.
Mit dem Geld werden unter anderem großzügige Pensionen für IHK-Mitarbeiter finanziert.Insgesamt, so schätzt der Bundesverband für freie Kammern (bffk), horten die 80 IHKs mindestens 1,7 Milliarden Euro in Form von Rückstellungen und Rücklagen.
„Dass die Kammern selbst in diesen Zeiten die Geldspeicher weiter auffüllen, ist maßlos und ein Zeichen dafür, dass die Bürokratie die Interessen der Mitgliedsbetriebeaus den Augen verloren hat“, meint bffk-Geschäftsführer Kai Boeddinghaus.Gerade kleinere und mittlere Betriebe brauchten Entlastung.DER SPIEGEL 41/2009