„Wir entscheiden, welche Telefonnetze ausgelastet werden und welche nicht“ – Kritik an Wettbewerbern
Nach Übernahme von Debitel will Freenet-Konzernchef Eckhard Spoerr die Mobilfunker zu Preiszugeständnissen zwingen. In einem Interview mit dem Nachrichtenmagazin FOCUS sagte er: „Gemeinsam mit Debitel stellen wir eine große Marktmacht dar. Wir entscheiden mit darüber, welche Telefonnetze ausgelastet werden.“ Die neue Nummer drei mit 19 Millionen Kunden werde ihre Marktmacht künftig nutzen: „Das wird ein neues Spiel der Kräfte sein.“ Kritik übte der 40-Jährige an seinem Rivalen Ralph Dommermuth, dem Chef von United Internet, und seinem Verbündeten Drillisch, die Freenet übernehmen wollten: „Das Duo wollte durch seine Manöver die Unsicherheit bei Freenet erhöhen, um das Unternehmen zu zerschlagen.“ Um den Zusammenschluss mit dem Stuttgarter Service Provider Debitel zu stoppen, „wurden Aufsichtsräte unter Druck gesetzt“, kritisierte Spoerr in FOCUS. Nun hoffe er, dass der Streit um den 1,6 Milliarden Euro Deal nicht juristisch fortgesetzt werde. „Ich gehe davon aus, dass Dommermuth ein guter Verlierer ist und das Unternehmen schon aus eigenem Interesse als Aktionär nicht behindern will.“
Über die Zukunft von Standorten und Arbeitsplätzen wolle die gemeinsame Führung erst nach Vollzug der Fusion entscheiden. „Eins ist klar: Wenn zwei Unternehmen zusammengehen, die ähnliches tun, muss über Personalanpassungen geredet werden“, so Spoerr zu FOCUS.