In der deutschen Stahlindustrie wächst der Wunsch nach Staatshilfe.
Nach Schmolz+Bickenbach hat nach Informationen des Handelsblatts(Freitagsausgabe) auch die bayerische Industriegruppe Max AicherUnterstützungsmittel aus dem Konjunkturpaket II beantragt.
Im Gesprächist eine Summe von 70 bis 90 Millionen Euro. Die Firmengruppe lehnteeinen Kommentar zu dem Antrag auf Staatsgarantien ab. DieMax-Aicher-Gruppe, der einzige in Bayern verbliebene Stahlhersteller,wird von der Branchenflaute besonders hart getroffen. Die Gesellschaftmit einem Jahresumsatz von zuletzt 1,5 Milliarden Euro ist auf dieGeschäftsfelder Automotive und Baustahl fokussiert; die Kunden inbeiden Bereichen halten sich mit Bestellungen zurück.
FirmenchefMax Aicher hatte kürzlich mit Verweis auf die schwache Nachfrage einenverhaltenen Ausblick auf das laufende Geschäftsjahr geliefert. Nachdemdie Geschäftstätigkeit in der ersten Jahreshälfte deutlich rückläufiggewesen sei, erwarte er für das Gesamtjahr einen Produktionsrückgang um30 bis 40 Prozent, hatte er kürzlich erklärt.
Erst kürzlichhatte das Düsseldorfer Familienunternehmen Schmolz+Bickenbach einenBürgschaftsantrag bestätigt. Dem Vernehmen nach will der StahlproduzentGarantien zwischen 200 und 300 Millionen Euro.
In der Branchestoßen die Rufe nach Staatshilfe auf massive Kritik. Vertreter mehrererFirmen äußerten Bedenken, dass durch Bürgschaften der Wettbewerbverzerrt werden könnte. Beide Unternehmen hätten zudem schon vor derKrise unter Druck gestanden, bemängeln Konkurrenten. Der Vorstandschefdes Familienkonzerns Schmolz+Bickenbach, Benedikt Niemeyer, verteidigteden Antrag auf staatliche Unterstützungsmittel. Eine Verzerrung desWettbewerbs gebe es dadurch nicht, sagte er dem Handelsblatt.