Berlin. Nach dem schwachen Abschneiden von CDU und CSU bei der
Bundestagswahl fordert die Junge Union (JU) eine deutliche Kurskorrektur
der Union. In einem Leitantrag des Bundesvorstands für den JU-Deutschlandtag
am kommenden Wochenende in Münster, der BILD am SONNTAG vorliegt,
heißt es: Nach dem “Votum für eine bürgerliche Reformmehrheit“
müsse die Union “den großen Erwartungen der Bevölkerung“ gerecht
werden.
Konkret verlangt die Union-Jugend eine Lockerung des Kündigungsschutzes
durch Einführung der Option auf gesetzlich geregelte Abfindungen.
In der Steuerpolitik fordert die JU die Verwirklichung des dreistufigen
Einkommenssteuertarifs (12, 24, 36), wie von Friedrich Merz entwickelt.
In der Alterssicherung plädiert die JU-Spitze um den Vorsitzenden
Philipp Mißfelder auch für Rentenkürzungen (“Deckelung des Rentenbeitragsniveaus
auf 20 Prozent, Verwirklichung des Nachholfaktors“). Brisant
auch die Forderung nach Ersetzung der Wehrpflicht durch eine
“Dienstpflicht für Männer in einem integrierten Sicherheitskonzept“
sowie nach dem unverzüglichen Ausstieg aus dem Atomausstieg.
In fast allen Fragen liegt die JU auf der Linie des künftigen
Koalitionspartners FDP.