UNO-Generalsekretär Ban Ki Moon hat die Industrie- und Entwicklungsländer aufgerufen, sich im Dezember auf ein Abkommen gegen die Erderwärmung zu verständigen, das auf dem Klimagipfel in Kopenhagen dem Kyoto-Protokoll folgen soll.
In einem Interview mit der WAZ-Mediengruppe (Dienstagausgabe) kritisierte der Generalsekretär, dass die USA mit ihrer gewaltigen Wirtschaftskraft "bisher nur wenig" zum gemeinsamen Erfolg beigetragen hätten.
Jetzt aber hätten Präsident Barack Obama und andere Schlüsselmächte wie China und Japan ihre "volle Unterstützung" zugesagt. "Jetzt müssen wir den Schwung bis Kopenhagen aufrecht erhalten", sagte Ban Ki Moon.
Zuversichtlich äußerte sich der UNO-Chef nach der ersten Runde der Sechser-Gespräche über das iranische Atomprogramm, da die Regierung in Teheran ihre Bereitschaft erklärt habe, ihre Atomfabriken den Kontrolleuren der Wiener Atomenergiebehörde (IAEO) zu öffnen. "Die Grundlage für einen Beweis" der friedlichen Zwecke der Nuklear-Entwicklungsprogramme "liegt auf der iranischen Seite", stellte der Generalsekretär klar.
Der Chefdiplomat der Vereinten Nationen äußerte sich ferner zur Bereitschaft des Regimes in Nordkorea, sich nach zahlreichen Raketentests auf neue Gespräche einzulassen und ermunterte die in Afghanistan engagierten Staaten, "den gegenwärtigen Umfang ihrer Hilfeleistung beizubehalten".
Offen ließ Ban Ki Moon, ob Deutschland eine reelle Chance hat, seinen Anspruch auf einen ständigen Sitz im UN-Sicherheitsrat zu verwirklichen. Er bekräftigte lediglich die Notwendigkeit einer Reform des Sicherheitsrates, wies aber auf eine Gruppe von Staaten hin, die einen "mehr repräsentativen Weg" für die Zusammensetzung des UN-Gremiums verlange. Dieser Gruppe gehört Deutschland ebenso wenig an wie die anderen favorisierten UN-Mitglieder Japan, Indien und Brasilien.