Die schweizerische Großbank UBS hat nach einem Bericht des "Sonntag" ihre Kunden in den USA per Einschreiben davor gewarnt, dass ihre Kontodaten möglicherweise an die Steuerbehörden weitergegeben werden.
Brisant: Die amerikanische Post ist im Gegensatz zur schweizerischeneine staatliche Institution. Deshalb hat die gefürchtete US-Steuerbehörde IRS (Internal Revenue Service) die Möglichkeit, eineListe aller eingeschriebenen Briefe, die von der UBS in den letztenWochen und Monaten in die Vereinigten Staaten geschickt wurden,anzufordern. So könnte die Steuerfahndung ohne Schwierigkeiten an dieNamen der UBS-Kunden in den USA kommen.
Die Schweiz und die USA hatten sich im September darauf verständigt, dass die UBS der US-Steuerbehörde IRS Informationen über 4450 Konten aushändigt. Doch noch vor Beginn des vereinbarten Verfahrens zur Datenlieferung drohten nun die Namen der amerikanischen UBS-Kunden aufzufliegen, hieß es in dem Zeitungsbericht. Offiziell sollten die ersten Daten Anfang 2010 an die Behörde übergeben werden.
"Dass die UBS eingeschriebene Briefe in die USA sendet, auf denen die Bank als Absender ersichtlich ist, verletzt das schweizerische Bankgeheimnis", kritisierte Rechtsanwalt Andreas Rüd, der US-Kunden der Bank vertritt. Seine Mandanten fühlten sich verraten.