Bereits am 2. Oktober 2008 hatte die Bank laut FOCUS allerdings einen Handelsstopp mit Island verhängt. Der inzwischen gefeuerte Banker behauptete später, er habe eine Ausnahmegenehmigung gehabt. Belege existieren nicht mehr. HSH-Sprecherin Michaela Fischer-Zernin bestätigt FOCUS den Deal: „Der Händler hat sich nicht an den Handelsstopp gehalten.“ Die Dokumentationspflicht sei inzwischen verbessert worden.
In Erklärungsnot gerät die HSH zudem wegen Lastminute-Geschäften im Dezember 2007. Neben einem Zwei-Milliarden-Deal mit 334,3 Millionen Euro Verlust („Omega 55“) versteckte die HSH nach FOCUS-Recherchen Immobilienkredite und Schiffsfinanzierungen in Höhe von 5,6 Milliarden Euro in so genannte Kreislaufgeschäfte, um kurzfristig ihre Bilanz zu entlasten. Bereits drei Monate später kehrten die Risikopapiere in die Bücher der Krisenbank zurück. Der schleswig-holsteinische FDP-Fraktionschef Wolfgang Kubicki sagte FOCUS: „Das dürfte Bilanzfälschung sein.“ Er forderte eine Aufklärung dieser Geschäfte. Die HSH spricht dagegen von marktüblichen Geschäften.