US-Präsident Barack Obama hat die Schweinegrippe zum nationalen Notstand erklärt. Mit dem Schritt sollten die Vorsorgemaßnahmen erleichtert werden, teilte das Weiße Haus zur Begründung mit. Obama habe die entsprechende Erklärung Freitagnacht unterzeichnet.
In den USA sind nach Behördeninformationen angeblich mittlerweile mehr als 1.000 Menschen an den Folgen einer Infektion mit dem H1N1-Virus gestorben.
In der Erklärung des Weißen Hauses hieß es, dass der Ausruf des nationalen Notstandes dazu diene, das Land auf die Auswirkungen der Schweinegrippe vorzubereiten. Ein möglicher rascher Anstieg der Krankheitsfälle könne das Gesundheitssystem überlasten. Der Ausruf des Notstandes wegen der Schweinegrippe sei ähnlich zu dem, der bei Katastrophenfällen wie bei Wirbelstürmen erklärt würde.
Die Feststellung des Notfalls erlaubt es Mitarbeitern der Gesundheitsbehörden, sich über bestimmte Regierungsrichtlinien hinwegzusetzen, wenn sie dies im Interesse der Gesundheitsversorgung der Bevölkerung für nötig halten.
Die Behörden betonten, dass dies eine "proaktive" Maßnahme sei, und nicht die Reaktion auf gestiegene Fallzahlen. Allerdings würde sich die Schweinegrippe rasch ausbreiten und schon bald das Gesundheitssystem möglicherweise überlasten. Es sei notwendig, schon jetzt einen Katastrophenplan zu erstellen.
Die Auslieferung des Impfstoffes läuft jedoch bisher schleppend. 250 Millionen Dosen hat die US-Regierung bestellt. Bis Anfang November sollen aber nur maximal 40 Millionen Dosen auch tatsächlich ausgeliefert sein. In Medienberichten heißt es, viele geplante Massen-Impfungen in Schulen und Krankenhäusern hätten verschoben werden müssen.