Die Vorwürfe gegen die ARD, der Sender habe sich mit der Dokumentation „Heilung unerwünscht“ für eine PR-Kampagne missbrauchen lassen, ebben nicht ab. In demFilm rund um eine angeblich von der Pharmaindustrie verhinderte Paste gegen Neurodermitis und Schuppenflechte wurde offenbar mit falschen Fakten argumentiert.
So war die Markteinführung des Produkts Regividerm schon länger geplant: Vor der Ausstrahlung wurde eine sogenannte Pharmazentralnummer beantragt, die am 15.Oktober unter der Nummer 5523487 gewährt wurde.
Auch die Schweizer Firma Mavena räumte ein, die Markteinführung schon im September geplant zu haben.
DerAutor der Reportage, Klaus Martens, fühlt sich ausgenutzt: „Ich ärgere mich wirklich sehr darüber, dass nun alles so wirkt, als sei ich Steigbügelhalter für die Markteinführung.“
Der umstrittenen Dokumentation wurde auch in der ARD-Sendung „Hart aber fair“ breiter Raum eingeräumt – Moderator Frank Plasberg gesteht kleine handwerklicheFehler im Ablauf der Sendung ein: „Wir hätten den Auftritt von Martens besser einbetten müssen. Jetzt sah es so aus, als wäre er wie Kai aus der Kiste gesprungen.“DER SPIEGEL 44/2009, Seite 105