Im Print-Magazin "Der Wirtschaftsjournalist" Ausgabe 5-2009 geht man der Frage nach, ob die Wirtschaftsberichterstattung in den Massenmedien bewußt Fakten unterschlägt, um "keine schlechte Stimmung" aufkommen zu lassen:
"Lüge oder Untergang"
Tabuthema Finanzcrash: Wussten Wirtschaftsjournalisten mehr als sie berichtet haben? Ist der Wirtschaftsjournalismus systemrelevant? Die Angst im vergangenen Herbst war groß. Viele Menschen begannen [Bargeld] zu horten. Auch Mitglieder der Eliten gingen zum Geldautomaten. Im vergangenen 'Wirtschaftsjournalist'-Interview gestand 'WiWo'-Chef Roland Tichy, auch er habe sich [nach der Lehman-Pleite im Herbst 08] mit Bargeld eingedeckt.
Hat jemand diesen (wie Goldbugs damals schon wussten und wie es 2009 endlich auch im Mainstream steht) guten Rat zum Geldabheben damals in der WiWo gelesen? Wohl kaum - denn er stand nicht drin.
Warum es nicht drin stand bzw. wie genau das Stillhalten der Mainstream-Wirtschaftspresse erwirkt bzw. erzwungen wurde, lässt sich kaum im Detail klären. Daß es aber 2008 erfolgreich erzwungen wurde, steht fest. Wohlverhalten der Presse wurde nachträglich sogar belohnt. Dazu ein weiterer Auszug aus dem o.g. Artikel:
"Im Januar 2009 wurde Oliver Santen [Ressortleiter Politik und Wirtschaft der 'Bild'-Zeitung] bei der Verleihung des Goldenen Prometheus des Medienmagazins 'V.i.S.d.P' als 'Zeitungsjournalist des Jahres' ausgezeichnet. 'Anstatt die Bürger mit panischen Schlagzeilen zu verunsichern, hat die Politik und Wirtschaftsredaktion der Bild wohltuend sachlich und ruhig berichtet', so die Jury in ihrem Urteil."
Ein Nachrichtenjournalist wird für Desinformation belohnt. Realität im deutschen kriminellen Mainstreammedien-Irrenhaus anno 2009! Noch Fragen?
Vielleicht noch die, ob auch die betroffenen Banken selbst sich geäußert haben. Dazu noch ein Auszug aus diesem Artikel:
"Lob gab es auch vom Präsidenten des Bundesverbandes Deutscher Banken, Klaus-Peter Müller: 'Sie haben der Versuchung reißerischer Schlagzeilen widerstanden. Und so dazu beigetragen, dass der Ansturm auf die Bankschalter ausblieb.' "
So so und wohl wahr, Herr Müller. Aber warum erinnert all dies so fatal an die Wochenschau-Berichterstattung ab 1943? Oder an Leslie Nielsen´s legendäre Botschaft "Nothing to see here!" --->youtube.com im Film "Die Nackte Kanone" ?
Propaganda, Inkompetenz oder Komik? Letztlich ist das egal. Es ist einfach nur unwahre, verlogene Berichterstattung. Die vierte Gewalt im Staate kommt jedenfalls im Mainstream ihrer Aufgabe nicht mehr nach.
Vielleicht hat der Bild-Redakteur tatsächlich den "Prometheus"-Preis verdient. Schließlich war auch der mythologische Prometheus lange Zeit [durch Zeus] gefesselt und handlungsunfähig. Einstweilen können nur die Blogger die ursprüngliche Aufgabe der vierten Gewalt ausüben. Es wird einen neuen Herakles brauchen, um die Mainstream-Medien zu befreien. Bei Prometheus hat sich dieser allerdings einige Jahrhunderte Zeit gelassen.
Den traurigen Höhepunkt der Realsatire und der Mainstream-Absurditäten liefert aber nicht die Bild-Zeitung, sondern ein Wirtschaftsforschungsinstitut: Der Präsident des Deutschen Instituts für Wirtschaftsforschung DIW, Klaus F. Zimmermann, hatte schon im Dezember 2008 in einem Interview mit der FTD vor einem "Wettlauf um die schlechtesten Zahlen" gewarnt.
Lieber als eine "self fulfilling prophecy" [=Rezession] zu riskieren, würde er "in Zeiten der Krise auf Vorhersagen verzichten". Trotz offenkundiger Unfähigkeit und Unwilligkeit zur Ausübung seines Jobs musste Herr Zimmermann damals nicht zurücktreten. In einem anderen Artikel des "Wirtschaftsjournalist" legt Herr Zimmermann nun sogar noch einmal nach:
"Wichtig ist nicht, ob eine Prognose eintritt, sondern ob sie zu positiven Verhaltensänderungen führt." [sic!]
Danke Herr Zimmermann für Ihre zentralplanerisch-propagandistische Fürsorge um diesen unseren Staat und um unser aller Leben! Auf SIE und Ihre rosaroten Märchen-Prognosen haben wir alle nur gewartet, um unser "Verhalten zu ändern"!
Das haben übrigens schon andere vor Ihnen versucht: Josef Göbbels und Karl Eduard von Schnitzler haben leider erst am absoluten Ende ihrer jeweiligen aussichtslosen Propaganda-Feldzüge verstanden, dass man weder den Endsieg noch das Glück der Menschen herbeireden kann!
Die individuelle Rationalität der Massen kann weder durch totalitäre Durchhalteparolen noch durch ideologischen Wahnsinn überwunden werden. Und das Glück und die Wohlfahrt der Massen kann auch weder durch den politisch korrekten Nanny-Staat der Obamas und Gores und Gordon Browns dieser Welt noch durch die Volks-Beglückungen der zentralistische Weltregierung zugunsten einer kleinen Funktionärs-Elite erzwungen werden!
Politisch korrekte Berichterstattung ist nichts anderes als Lüge. Und eine Wirtschaft, die (wie unsere Kredit- und Papiergeldwirtschaft ohne Goldanker) auf Lügen aufgebaut ist, ist ein zum Scheitern verurteiltes Konstrukt. Das Experiment ist seit 1971 erst 38 Jahre alt. Aber die Folgen für unsere Gesellschaft werden schon heute zunehmend unerträglich! "Time for change". "Yes we can".
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