Eine internationale, gemeinsame Währung bei gleichzeitiger nationaler Wirtschafts- und Finanzpolitik, kann aus meiner Sicht gar nicht funktionieren, wobei ich mich grundsätzlich gegen großflächige gesetzliche Zahlungsmittel ausspreche, denn es geht um heterogene Wirtschaftsgebiete und Bürger-Mentalitäten, zu denen eine jeweilige Währung passen muss (siehe mein Buch „Brot und Spiele“).
Unser Finanzsystem und die daraus entstehende logische Verschuldung aller Wirtschaftseinheiten haben auch die einzelnen Staatshaushalte voll in der Zange. Die Regierungen sind darauf angewiesen, sich beim eigenen Volk permanent Geld zu leihen, da die Steuereinnahmen für die Zinslasten der Staatsschulden aus der Vergangenheit bei den Privatbanken längst nicht mehr ausreichen. Allein dieser Fakt sollte uns dringend nachdenklich stimmen!
Garantierte(?)Wertpapiere (…klingt marketingtechnisch besser, als „Schuldscheine“…) werden also dem Volk angeboten, wobei die staatlichen Garantien von demselben Volk durch zukünftige Steuern aufgebracht werden müssen!!!
Der Anleger wird also verpflichtet, seine versprochenen Garantien selbst zu erbringen!
Nun bekommt man als Anleger spannenderweise in Griechenland oder sogar Frankreich höhere Zinsen, als z.B. in Deutschland, obwohl wir doch über eine gemeinsame Währung verfügen. Diese Tatsache liegt daran, dass einige Euro-Staaten quasi vor dem Staatsbankrott stehen und nur noch durch höhere Zinsversprechen (sprich Risikoprämien) Menschen dazu bewegen können, Geld in dem entsprechenden Land zu investieren.
Aus den Rechtsgrundlagen des Euro ergibt sich eine sogenannte „No-Bail-out-Klausel“, was nichts anderes bedeutet, als das im Falle des Staatsbankrottes eines Euro-Landes die anderen Staaten nicht für die angeschlagenen Länder aufkommen müssen, bzw. dürfen.
Ist ein Euro-Staat pleite, müsste er im Rahmen der Statuten also aus der Gemeinschaftswährung aussteigen. Das wiederum wäre für das betroffene Land eine Katastrophe, denn würde z.B. Griechenland wieder die Drachmen einführen, werteten sich die dortigen Staatsschulden massiv auf, die ja weiterhin auf Euro liefen. Logisch, denn die neue griechische Währung müsste in diesem Fall gegenüber der europäischen Währung abgewertet werden. Eine Verelendung der griechischen Bevölkerung wäre vorprogrammiert, aber es geht noch weiter…
Über die vielen ökonomischen Verflechtungen der europäischen Staaten durch die Euroeinführung würde ein solcher Staatsbankrott im Rahmen einer Kettenreaktion vermutlich die gesamte Währung in Europa kollabieren lassen, zumal wir auch bei den spanischen, portugiesischen, italienischen und irischen Staatspapieren ebenfalls erhöhte Risikoaufschläge bei den „garantierten“ Zinsen verzeichnen müssen. Es sind also mehrere Länder offensichtlich von der Insolvenz bedroht. Selbst „main-streamgeprägte“ Volkswirte und Analysten sprechen offen über diese eventuellen Szenarien. Im Handelsblatt wurde Anfang des Jahres die Wahrscheinlichkeit eines Euro-Zusammenbruchs mit 30 % veröffentlicht!
Nun stellt sich eine für uns elementare Frage:
Werden sich die verantwortlichen Geldmonopolisten der Währungsunion und deren abhängigen Politiker vertraglich korrekt verhalten, wie man es von jedem Bürger ebenfalls verlangen würde, oder wird man sich (wie so oft) einfach über die Normen hinwegsetzen und das billige „Argument“ vorschieben:
„Besondere Situationen erfordern besondere Maßnahmen“.
Dies ist ein Lieblingssatz unserer Kanzlerin, wenn sie die anarchistischen Entscheidungen der Regierungen zu rechtfertigen versucht.
Ich erkenne deutlich eine Gefahr des Abrückens von der No-Bail-out-Klausel durch eine „Mischkalkulation“ der Zinsen für alle europäischen Staatspapiere. Damit wären die Pleitestaaten vorrübergehend fein raus, da sie bei diesem Szenario zukünftig billiger Schulden machen könnten, während z.B. die Bundesrepublik nun erheblich mehr, auf Kosten der deutschen Steuerzahler, aufbringen müsste. Was ich seit vielen Jahren sage, wird immer klarer:
In der europäischen Gemeinschaftswährung zerstören die schwächeren Volkswirtschaften die Stärkeren.
Kurz: Die Länder mit unsolider Haushaltsführung würden von den „ehrlichen“ Staaten „belohnt“ werden. Dieses Phänomen zieht sich bekanntermaßen systematisch durch alle Bereiche der Hochfinanz. Schlechte und inkompetente Vorstände bekommen schließlich ebenfalls für produzierte Trümmer hohe Abfindungen und Boni.
So weit, so schlecht. Die in solchen Situationen am Meisten angewandte Lösung zur Verschiebung der Staatsbankrotte liegt auf der Hand. Die EZB wird dann wohl mit weiteren gigantischen Geldmengenerhöhungen die Krise vermeintlich beseitigen, bis es auch der letzte Bürger begreift und das unsinnige Vertrauen in unser Geldsystem zerstört wird. Der Grundstein für eine massive Inflation ist längst gelegt und ich halte einen Währungsschnitt für unvermeidbar, auch wenn der Zeitpunkt noch unbekannt ist. Die kommende Währungsreform könnte eine unglaubliche Verelendung aller europäischen Völker mit sich bringen, wobei selbst dann noch eine ganz kleine elitäre Gruppe gut dastehen wird, die sich hinter hohen Mauern verschanzen könnte, geschützt von privaten Sicherheitsdiensten.
Die Einführung des Euro war ein weiterer Weg in die falsche Richtung des Globalisierungswahns und die heutigen Resultate scheinen gewollt zu sein!
Mein konkreter Rat:
Sichern Sie Ihr Vermögen in dieser kritischen Zeit über einen eigenen Edelmetallstandard ab, den uns die Regierungen nicht mehr bieten dürfen, da sie die Macht unter der Führung der Banken längst verloren haben.
Physische Edelmetalle über günstige Einkaufsgemeinschaften und ein paar kleine Barren- oder Münzeinheiten daheim stellen derzeit wohl die optimale Lösung dar. Mit dieser Strategie lässt sich meines Erachtens am besten die Krise aus monetärer Sicht überstehen.
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