Hedgefonds-Legende John Paulson, der 2007 mit Wetten gegen Subprime-Immobilienkredite 3,7 Milliarden Dollar verdiente, investierte nach Informationen aus Finanzkreisen im September bei HeidelbergCement. Sein Hedgefonds Paulson & Co orderte bei der Kapitalerhöhung Aktien für rund eine halbe Milliarde Euro, sagte eine mit dem Vorgang vertraute Person. Nach Informationen eines weiteren Insiders hat Paulson Aktien zum Bezugspreis von 37 Euro zugeteilt bekommen, ohne die Drei-Prozent-Schwelle zu überschreiten, ab der Anteile veröffentlicht werden müssen. Aus dem Ausgabepreis und der Aktienzahl ergibt sich, dass Paulson Aktien für bis zu 200 Millionen Euro zugeteilt bekommen haben könnte, ohne dies offenlegen zu müssen. HeidelbergCement bestätigte der WirtschaftsWoche lediglich, dass an der Kapitalerhöhung „sicher auch Hedgefonds teilgenommen“ hätten.
David Einhorn, der durch die erfolgreiche Spekulation seines Hedgefonds Greenlight Capital gegen die US-Bank Lehman Brothers bekannt wurde, kaufte sich im September beim Autozuliefer- und Rüstungskonzern Rheinmetall ein. Der Einstieg bei Rheinmetall sei ein „bedeutendes neues Engagement“ aus dem dritten Quartal, für das Greenlight im Durchschnitt 38,32 Euro pro Aktie zahlte, teilte Greenlight nach Informationen der WirtschaftsWoche seinen Investoren mit. Zu Einhorns sechs größten Positionen gehören 5 Prozent am MDax-Chemiewert Lanxess.
Noch stärker im Blick der Hedgefonds steht ein anderer MDax-Wert. Beim Verpackungshersteller Gerresheimer kontrollieren sie inzwischen sogar ein Viertel der Aktien: Sageview Capital (10,1 Prozent), Brett Barakett und Tremblant Capital (6,3 Prozent), Eton Park (5,2 Prozent), Pennant Capital (3,1 Prozent). „Es gibt einen Trend bei Hedgefonds, deutsche Aktien zu kaufen“, sagte Stefan Gratzer, der das deutsche Aktienkapitalmarktgeschäft der Bank Credit Suisse leitet.