Die Entscheidung, Opel doch nicht zu verkaufen, ist erst wenige Stunden alt und schon gibt es erste Drohungen aus Detroit. General Motorssetzt die Arbeitnehmer von Opel unter Druck, ihren Beitrag für eineSanierung von Opel auch unter dem Dach von GM zu leisten.
Es sei nur imInteresse der Gewerkschaften, mit GM zu verhandeln, teilte GM Europe amMittwoch mit. Sollte es zu keiner Einigung über die nötigeRestrukturierung kommen, hätte dies eine Insolvenz von Opel zur Folge.
DieOpel-Beschäftigten hatten zuvor Proteste gegen den geplanten Verbleibdes Rüsselsheimer Autobauers bei GM angekündigt.
Die Mitarbeiterwollten sich nicht von GM erpressen lassen, erklärteOpel-Betriebsratschef Klaus Franz: "Der nächste Schritt von General Motors wird sein, Regierungen undBeschäftigte in Europa zu erpressen, um das bekannte, nicht tragfähigeGM-Konzept zu finanzieren, sagte Opel Betriebsrat Franz. "Die Arbeitnehmervertretungenwerden sich darauf nicht einlassen und suchen den Schulterschluss mitden Regierungen."
Die Gewerkschaft befürchtet den totalen Kahlschlag und die Schließung von Produktionsstandorten in Deutschland und Europa.
Unterdessen wird die Bundesregierung - anders als in ersten Stellungnahmen - schon wieder weich in Sachen Staatshilfen und schließt zukünftige Geldspritzen nicht mehr aus. Die Regierung will frische staatliche Finanzhilfen für Opel allerdings erst prüfen, wenn der US-Mutterkonzern GM sein neues Konzept vorgelegt hat. Dies sagte eine Sprecherin desBundeswirtschaftsministeriums am Mittwoch in Berlin.
"Selbstverständlich wird dann genauso wie auch in der Vergangenheitgeprüft, welche Möglichkeiten der Finanzierung gegebenenfalls inBetracht kommen - sofern das überhaupt gewünscht wird", fügte siehinzu.