Der Verkauf der angeschlagene Mittelstandsbank IKB droht zu Scheitern. Nach Informationen der Financial Times Deutschland zieht sich neben dem Finanzinvestor JC Flowers auch die BayernLB vorerst zurück (Donnerstagausgabe). In Unternehmenskreisen hieß es, dass die Landesbank bis Freitag kein so genanntes erhärtetes Angebot abgeben wird. JC Flowers habe sich bereits vor einiger Zeit gegen ein Gebot in dieser Phase entschieden, verlautete aus Finanzkreisen.
Eine Offerte der Privatbank Sal. Oppenheim, die fünf Prozent an der IKB hält, gilt ebenfalls als höchst unwahrscheinlich. „Der Prozess ist mausetot“, sagten Frankfurter Investmentbanker. Das liege vor allem daran, dass der von Bundesfinanzminister Peer Steinbrück aufgerufene Verkaufspreis von 800 Mio. Euro viel zu hoch gegriffen sei. „Die letzten Angebote beliefen sich über 300 Mio. bis 500 Mio. Euro für die ganze Bank einschließlich kompletter Risikoabschirmung“, so Insider weiter. Da aber neuerliche Abschreibungen der IKB wahrscheinlich seien, könne der Wert nur sinken – aber keineswegs 800 Mio. Euro betragen.
Daher sei gut denkbar, dass das Verkaufsverfahren unmittelbar abgebrochen wird, sofern der angepeilte Erlös nicht erzielbar ist. Dann bliebe die IKB im Besitz der KfW, was einer Verstaatlichung gleich käme. Der Bund als maßgeblicher Eigner der Staatsbank KfW, die ihren 43-Prozent-Anteil an der IKB per Kapitalerhöhung auf 90 Prozent aufstocken und dann veräußern will, erhofft sich Einnahmen von 700 Mio. bis 800 Mio. Euro. Der Börsenwert der Mittelstandsbank beträgt momentan allerdings nur noch rund 380 Mio. Euro.
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