Nach den deutlichen Zuwächsen im produzierenden Gewerbe sowie für dieExporteure deutet viel auf einen starken Anstieg desBruttoinlandsprodukts (BIP) im abgelaufenen dritten Quartal hin. Auchim Schlussquartal 2009 dürfte die Wirtschaftsleistung in ähnlicherGrößenordnung zulegen. Das signalisiert der Handelsblatt-Barclays-
„Nachdemdie deutsche Wirtschaft so tief eingebrochen war wie noch nie in derNachkriegsgeschichte, erlebt sie nun das frühe Stadium einerklassischen V-förmigen Erholung“, sagt der Europa-Chefvolkswirt vonBarclays Capital, Julian Callow. Die Industrieproduktion werde ihrenAnstieg im vierten Quartal und auch ins Jahr 2010 hinein fortsetzen. Imdritten Quartal dürfte der BIP-Zuwachs 0,9 Prozent betragen, imlaufenden Schlussquartal noch 0,7 Prozent.
Trotz des starkenzweiten Halbjahres wird das BIP im Gesamtjahr 2009 aber deutlichsinken. Barclays Capital rechnet mit einem Rückgang von 4,8 Prozent.Die meisten Volkswirte wie auch die Bundesregierung, die dieWachstumsprognose aus dem Herbstgutachten übernommen hatte, erwarteneinen Rückgang der Wirtschaftsleistung von fünf Prozent.
DerSchlussspurt in diesem Jahr aber wird der deutschen Wirtschaft einegute Ausgangslage für das kommende Jahr liefern. Dann dürfte sie schonallein dank des deutlichen Zuwachses in der zweiten Jahreshälfte 2009zulegen. Aufgrund der großen Zuversicht der Unternehmen und derpositiven Auftragsdaten der Industrie – die Orders waren zuletzt zumsiebten Mal in Folge gestiegen – hält Barclays-Capital-ChefvolkswirtCallow 2010 sogar einen Anstieg des BIP von rund 2,5 Prozent fürmöglich. Das wäre zwar deutlich mehr, als der Durchschnitt derVolkswirte mit 1,4 Prozent erwartet. „Am Jahresende 2010 wäre dieWirtschaftsleistung in Deutschland dennoch weit unterhalb des Niveaus,das sie im letzten Aufschwung Anfang 2008 erreicht hatte“, erklärtCallow.