Merkel-Vertrauter Röttgen: "Wir müssen eine Stimmung erzeugen, in der die Leute ihre Chancen ergreifen und sich etwas zutrauen"
Die CDU plant für den Bundestagswahlkampf 2009 einen Kurswechsel und will die Wähler nicht mehr wie 2005 auf Einschnitte einschwören. „Wir wollen beides – die wirtschaftliche Stärke und die Teilhabe“, sagte der Parlamentarische Geschäftsführer der Unions-Bundestagsfraktion, Norbert Röttgen, der Financial Times Deutschland (Donnerstagausgabe). „Ich bin der Meinung, dass es psychologisch falsch und sachlich nicht mehr begründet ist, den Veränderungen durch die Globalisierung mit einem Aufruf zu Verzicht und Einschränkungen zu begegnen. Das Wichtigste ist, ein positives Verhältnis zum Globalisierungstrend zu gewinnen. Wir müssen eine Stimmung erzeugen, in der die Leute ihre Chancen ergreifen und sich etwas zutrauen“, betonte der CDU-Politiker. „Ich glaube, dass man diesen Ansatz wählen muss.“
Röttgen ist ein enger Vertrauter von Bundeskanzlerin und CDU-Chefin Angela Merkel. Der 42-jährige ist für die Koordinierung von Fraktion und Unions-Ministerpräsidenten zuständig und sitzt damit an einer zentralen Schnittstelle in Merkels Machtapparat. Im Wahlkampf 2005 hatten CDU und CSU unter anderem einen harten Sparkurs und eine Erhöhung der Mehrwertsteuer angekündigt. Damit landeten sie nur knapp vor der SPD. Nun plädiert Röttgen für eine neue Leitlinie in der Wahlkampagne 2009: „Das wichtigste Ziel auf der Basis von Wachstum ist Teilhabe der Bevölkerung.“