US-Finanzminister Timothy Geithner befürwortet angeblich einen steigenden Dollar: Ein starker US-Dollar sei wichtigfür die Vereinigten Staaten. Die USA bräuchten einen starken Dollar, umsich von der Krise zu erholen, sagte Geithner am Rande derFinanzministerkonferenz der Asiatisch-PazifischenWirtschaftsgemeinschaft (APEC), wie die Nachrichtenagentur Xinhuaberichtet.
"Unser Staat ist sich über die bedeutende Rolle im Klaren, die er im internationalen Finanzsystem spielt", sagte der Minister vor der Presse in Tokio nach Angaben der Wirtschaftsnachrichtenagentur Bloomberg. "Ich bin fest davon überzeugt, dass ein starker Dollar im Interesse der USA liegt", betonte er.
Die jüngste Dollar-Schwäche gegenüber den anderen wichtigsten internationalen Währungen hatte die Spekulationen unter den Investoren verstärkt, dass der US-Dollar den Status als Reservewährung einbüßen könnte. Geithner zufolge werden die USA das Wachstum des Etatdefizits eindämmen, "sobald sich die größte Wirtschaft der Welt stabil zu erholen beginnt".
"Wegen der großen Bedeutung des Dollar im internationalen Finanzsystem tragen wir besondere Verantwortung dafür, dass die Politik, die wir in den USA betreiben, die Investoren in aller Welt sicherer macht", erklärte Geithner.
Es ist allerdings eines derbestgehüteten Geheimnisse, dass die Fed – entgegen den offiziellenBekundungen – an einem schwachen Dollar interessiert ist. Das würde denUSA einen Aufschwung bescheren – auf Kosten der Rest-Welt.
Hinter verschlossenen Türender Notenbank weltweit tobt schon längst der Abwertungskrieg. Besondersim asiatischen Raum greifen Zentralbanken aktiv in den Handel ein, umihre eigene Währung zu schwächen und sich damit Exportvorteile zusichern.
Entgegen den offiziellenVerlautbarungen ist aber auch Washington knallhart an einemweichen Dollar interessiert. Die Erschleichung eines künstlichenWettbewerbvorteils ist oberstes Ziel der Währungshüter. J
im O'Neill,Chefökonom bei Goldman Sachs, ist überzeugt, dass die US-Regierung dieAbwertung des Dollar weiter toleriert - es sei denn, sie nimmt einAusmaß an, das für Schwierigkeiten sorgt. Doch bis dahin ist noch istnoch viel Luft nach unten. Zunächst einmal überwiegen die Vorteileeiner schwachen Währung. Denn dann hätte die marode Wirtschaft in den USA einen erheblichen Wettbewerbsvorteil gegen über den internationalen Konkurrenten.