Von Stefan Lachenmann
Edelmetalle werden traditionell auf dem Weltmarktin Dollar pro Unze gehandelt. Dabei ist die Unze lediglich einhistorisches Maß wie der Barrel fürs Rohöl. Mitdem metrischen System haben beide Maße nichts zu tun.
Zwei Entwicklungen konnte man in den letzten Jahrenbeobachten: Der Dollar hat an Vertrauen eingebüßt undRohstoffe im Allgemeinen rücken immer stärker in denVordergrund, weil uns deren Endlichkeit bewusst geworden ist.
Sollte zum Beispiel die OPEC in der Zukunft dasVertrauen in den Dollar verlieren,würde eine andere Währung oder ein Währungskorb zurHandelswährung für Rohöl. Als Alternative böte sichder Euro an mit gleichzeitiger Umstellung der Einheit auf Kubikmeter.
Das gleiche gilt für die Edelmetalle, wobeihier die Umstellung auf die metrische Einheit cm³ einen weiterenentscheidenden Vorteil brächte.
Im Periodensystem werden alle Elemente - alsoauch die Edelmetalle - in ihrer Dichte (=Gewicht procm³) angegeben. Stellt man nun einen Würfel aus einemEdelmetall mit der exakten Kantenlänge 1cm her, so kann man ihndurch Messen und Wiegen an seiner individuellen Dichte eindeutigidentifizieren, und das überall auf der Welt.
Manipulierenließe sich das System nur mit gleich schweren bzw. schwererenElementen, die in der Regel aber teurer, weil auch rarer sind.
EineSonderstellung nimmt das Iridium ein. Zum einen ist das Edelmetall ausder Platingruppe das schwerste Element, das es gibt (22,65 g/cm³).Zum anderen ist es aber wegen seiner begrenzten technischenEinsatzmöglichkeiten vergleichsweise günstig.Ein cm³ Iridium mit 22,65g ist demnach nicht zu fälschen, auch in Zukunft nicht.
Sicher ist: Angesichts des technischenFortschrittes und der weltweit vorhandenen kriminellen Energie werdenGeldscheine stets ein Ziel von Fälschern sein, seien die Merkmaleauch noch so raffiniert.
Gleichzeitig übersteigt schon heute dieManipulation von Buchgeld per Computer die Kriminalität durchFalschgeld um ein Vielfaches. Nicht unerheblich ist auch derAspekt der weltweiten Überwachung von Buchgeld.
Bei ihrer momentanen Form und Größeverwundert es nicht, dass bereits Barren mit Goldhülle undfalschem Kern aufgetaucht sind. Sie sind schwer überprüfbarund Beispiele solcher Fälschungen gibt es seit der Antike.
Durch die Einführung eines Volumenmaßesfür Edelmetalle bzw. die Umstellung von Unze (31,1g) auf 1cm³entstünde quasi eine zusätzliche fälschungssichereWährung. Diese wäre sofort zu jeder freienWährung handelbar. Mit dem Wegfall der Unze würdenämlich auch die Dollarnotierung verschwinden, deren Ursprungebenso rein historisch ist, wie die Einheit der Unze selbst.
Um die Echtheit des Edelmetallwürfelsprüfen zu können benötigt man dann lediglich einenMessschieber und eine genaue Waage. Die so festgestellteDichte würde den Würfel eindeutig identifizieren.
Hier sehen Sie einen Würfel aus 3x3x3 Zentimetern, der aus 27Einzelwürfeln besteht. Ein solcher Würfel muss, wenn erwirklich aus Iridium besteht 3x3x3x22,65 Gramm, also 611,55 Grammwiegen. Da es kein schwereres Element gibt, kann der Würfel nichtdurch Blei oder andere minderwertige Stoffe gefälscht werden.
Das Würfelsystem ist also eine ArtunabhängigeReservewährung und kann dadurch zurDisziplinierung anderer Währungen beitragen.
Systeme werden tendenziell als ungerechterempfunden je komplizierter und undurchsichtiger sie sind, siehe dasdeutsche Steuersystem und das weltweite Finanzsystem.
Dem sehreinfachen Würfelsystem dagegen liegt ein nicht zumanipulierendes Naturgesetz zugrunde. Und darin liegt auch sein Charme:
Die Natur ist im Gegensatz zu Notenbanken unpolitisch.
Häufig gestellte Fragen
Warum Iridium und nicht Platin und Gold?
Zuerst Iridium weil es das schwerste Element ist, selbstverständlich müssen dann alle anderen Edelmetalle folgen!
Warum der Würfel und nicht eine andere Form?
Natürlich sind auch andere Körper vorstellbar, dieuU. sogar einfacher herzustellen sind, im weltweit verfügbaren undbekannten Periodensystem sind die Edelmetalle aber in 1cm³ angegeben.
Aber Edelmetalle bringen doch keine Verzinsung!
Das nicht, aber die Rendite sicherer Anlagen übersteigt zur zeit kaum die Inflationsrate!
Was ist mit Osmium?
Dieses Element ist fast so rar wie Iridium und nurgeringfügig leichter, ich konnte bisher aber wegen des extrem hohenSchmelzpunktes bisher kein solides Material bekommen und dashandelsübliche Osmium-Pulver ist giftig. Eine Mischung mit Iridiumsog. Osmiridium ist also vorstellbar das reine Element hat aber mehrCharme.
Ist Iridium radioaktiv oder giftig?
Iridium ist weder giftig noch radioaktiv. Es istsehr hart und das reaktionsärmste Element überhaupt. Es reagiertüberhaupt nur unter Hitze und das auch nur mit hoch aggressivenStoffen.
In manchen Tabellen, im Internet und auch in Schulbüchern steht Osmium als schwerstes Element!
Diese Information/Tabellen sind veraltet, man hatlange geglaubt,dass Osmium das schwerste Element sei, vorallem imenglischsprachigen Raum glauben das heute noch manche.
Warum ist Iridium gar nicht so teuer?
Zurzeit gibt es nur wenige Anwendungen für dasMetall z.Bsp. für die Verspiegelung von Glas, in der Medizin fürbesonders feine Kanülen, zur Herstellung hochwertiger Zündkerzen undzum Härten bestimmter Edelmetalllegierungen; trotzdem ist der Preis inden letzten Jahren relativ stabil. Da das Element aber extrem seltenist würde steigende Nachfrage schnell zu einer Verteuerung führen.
War da nicht noch was mit dem Urkilo und dem Urmeter?
Genau, sowohl das Urkilo als auch der Urmeter sindwegen der Härte und der mimimalen Wärmeausdehnung aus einer 9:1Patin-Iridium-Legierung.
Der Preis von Iridium liegt nur bei einem Drittel von Platin!
Stimmt! Zurzeit! Die Hierarchie Iridium, Osmium,Platin und Gold in der Dichte stimmt zwar mit der Hierarchie in derSeltenheit überein, damit sie auch im Preis stimmt muss also nur nochdie Nachfrage dazukommen.
Wie viel Goldwürfel wären dann ein Platinwürfel und wie viel Platinwürfel sind dann ein Iridiumwürfel?
Einen Teiler wie bei Geldscheinen kann es hiernicht geben, der jeweilige Preis wird immer durch Angebot und Nachfragebestimmt, es liegt aber auf der Hand, dass je seltener ein Element istdesto teurer muss es sein.
Wie selten ist Iridium?
Die Erdhülle besteht zu 98% aus den 10 häufigstenElementen die verbleibenden 2% verteilen sich auf 84 natürlicheElemente. In der Häufigkeit steht Iridium an 84. Stelle, Platin gibt es5 mal so viel und steht an 76.Stelle.
Seltene Elemente als Wertanlage?
Noch nie gab es auf der Erde so viele Menschen undeine so hohe Produktivität pro Kopf, unahhängig von Währungen wird esalso in der Hauptsache um seltene Elemente, Energie und geeignetemLebensraum gehen.
Aber gleich als Währung?
Wenn Währungen wie ein ungedeckter Scheck platzen,was ja schon passiert ist, ist ein Schein nur noch Schein oder buntbedrucktes Papier. Eine Kartoffelwährung ist verderblich und Immobiliensind, wie der Name schon sagt immobil, Edelmetallwürfel sind allerdingsschlecht verdaulich;-)
Ist das Periodensystem weltweit anerkannt?
Soviel ich weiß schon, zumindest wird es nicht idiologisch angefeindet wie beispielsweise der Darwinismus.
Lässt sich eine Maßeinheit wie die Unze denn überhaupt ersetzen?
Ja! Die Engländer haben es vor gemacht, die hatteneinen Wust von Einheiten mit Stones, Ounces, Grain, Inches, Yards,Gallons und Pint usw. und haben das in den letzten 20 Jahren zugunstendes metrischen Systems reformiert. Nur beim Bier, da wird das Pintimmer das Maß der Dinge bleiben!
Was kostet die Herstellung eines Würfels?
Die Herstellung von Iridiumwürfel zumindest in dermomentanen Prototypen – Phase ist im Verhältnis zum Rohstoff teuer,weil das Metall mangels Nachfrage zurzeit eben auch noch relativgünstig ist, bei Gold spielt es allerdings kaum eine Rolle ob ichMünzen, Barren oder Würfel präge.
Was ist mit der Mehrwertsteuer?
Goldbarren sind in Deutschland von der MwStbefreit, die werden faktisch jetzt schon wie eine Fremdwährungbehandelt, für Silberbarren gibt es Ausnahmeregelungen, für alleanderen Edelmetalle nicht. Für institutionelle Anleger spielt das aberkeine Rolle und Deutschland ist nicht die Welt.
Wer soll solche Würfel kaufen und wann?
Jeder, dessen Vertrauen in die eigene Währung schwindet!
Goldbarren und Goldmünzen werden jetzt schon alsFluchtwährung vor drohender Inflation angesehen und gekauft, dasWürfelsystem ist die logische Konsequenz weil es zudemFälschungssicherheit bietet.