Aus Sicht von Grillo drängt die Zeit. „Wir brauchen Lösungen - und zwar rasch.“ Die deutsche Industrie spürt laut Grillo bereits eine zunehmende Knappheit an wichtigen Rohstoffen, vor allem Metallen. „Fast alle Rohstoffpreise sind trotz der Krise schon wieder deutlich angestiegen. Einige Rohstoffe wie die High-Tech-Metalle der sogenannten seltenen Erden werden bereits knapp. Bei anderen wie Chrom oder Platin sind die Engpässe absehbar“, sagt Grillo der WirtschaftsWoche.
Das sei eine große Gefahr für Deutschland. „Wenn wir nichts dagegen tun“, fürchtet Grillo, „schrumpft unsere Industrie mit Millionen von Arbeitsplätzen.“ Am Ende, so Grillo, „sind unser Wohlstand und der soziale Friede gefährdet.“
Als Hauptschuldigen macht der BDI-Rohstoffexperte China aus. „China investiert weltweit Zigmilliarden in Minen oder Hütten, hortet Metalle und behindert den Handel“, kritisiert Grillo. Dass die Welthandelsorganisation bereits ein Verfahren gegen China eingeleitet hat, ist laut Grillo „ein wichtiger erster Schritt“. Es müsse, fordert er, zu einer deutlichen Absenkung der chinesischen Ausfuhrzölle und mehr Wettbewerb führen. „Aber noch ist nicht entschieden. Und so lange ist das Problem akut und setzt die deutsche Industrie unter Druck“, kritisiert Grillo, der auch Miteigentümer des gleichnamigen Zink-Verarbeiters in Duisburg ist.
Durch ein selbstbewussteres Auftreten gegenüber China erwartet Grillo keine Nachteile für Deutschland. „Wir Deutsche brauchen uns nicht zu verstecken. Wir haben eine Menge zu bieten, das die Chinesen gerne hätten, unsere Technologie und unser Wissen. Da müssen wir stärker als bisher sagen, wenn ihr das wollt, müsst ihr uns auch entgegenkommen.“