Gold besitzt normalerweise eine hoheKorrelation zum Dollar. Doch zurzeit erleben wir eine Gold-Hausse, dieeben nicht nur durch einen schwachen Dollar verursacht wird.
Währendder Dollar zum Beispiel im Vergleich zum Euro seit September/Oktobereher seitwärts tendiert, steigt der Goldpreis weiter an. Deutlich wirddas zum Beispiel, wenn man den Goldpreis in Dollar mit dem in Eurovergleicht:
Oben sehen Sie die Entwicklung desGoldpreises in Dollar, der untere Chart zeigt die Entwicklung in Euro.Sowohl in Euro, als auch in Dollar kommt es seit einigen Wochen zueinem steilen Anstieg.
Was treibt den Goldpreis?
Grundsätzlich wird schon seit Jahrengeschrieben, dass die Angst vor einer Inflation die US- Anleger in Goldtreiben wird. Doch eigentlich erst in letzter Zeit macht diesesArgument Sinn. Letzte Woche haben wir einen deutlichen Anstieg derVerbraucherpreise in den USA gesehen. Wenn nun sogar die offizielleInflation in den USA auf 2-3 % ansteigen sollte, werden Besitzer vonStaatsanleihen und ähnlichen Anlageformen in den USA real Geldverlieren. Dann nämlich liegt die Inflationsrate über der Rendite.Also wird sich das große Geld Alternativen suchen – suchen müssen. EineAlternative ist der Aktienmarkt, doch ein anständiges Depot willnatürlich breit diversifiziert sein. Und so wird es zu immerdeutlicheren Umschichtungen von Anleihen in Gold kommen. Die Anlegernehmen diese Entwicklung vorweg, aus diesem Grund erkennen wir geradeeinen Anstieg des Goldpreises.
Gold als Outperformer
Ein weiterer Hinweis, der diese These untermauert ist, dass Gold deutlich stärker zugelegt hat als andere Edelmetalle.
Während sich bei Gold mittlerweileein neues Hoch nach dem anderen ausbildet, konnten weder Silber nochPlatin ihre Hochs aus dem Jahr 2008 überwinden. Allerdings muss mandamit rechnen, dass andere Edelmetalle in einer zweiten Welle derGoldentwicklung folgen werden. Zumindest dann, wenn die Inflation inden USA weiter zunimmt, ohne dass es zu Zinserhöhungen seitens der Fedkommt. Irgendwann werden die Anleger in diesem Fall dieGoldpreisentwicklung als übertrieben ansehen und Alternativen zu Goldsuchen.
Der saisonale Faktor
Zurzeit gibt es allerdings auch einen saisonalen Faktor, der den Goldpreis zusätzlich antreibt:
Wenn Sie sich die durchschnittlichenVerläufe des Goldpreises im Jahresvergleich anschauen, zeigt sich, dassGold gerade im vierten Quartal eines Jahres und im ersten Monat einesJahres Stärke zeigt. Das bedeutet, Goldbesitzer werden bis Anfang/MitteFebruar auch noch durch saisonale Faktoren unterstützt.
Bis wohin kann Gold noch steigen?
Gold ist gerade an ein wichtigesTarget (blauer Kreis) gelaufen. Aufwärtsbewegungen in einem Trend sindhäufig von der Spanne her gleich groß (siehe blaue Rechtecke). Auf demaktuellen Niveau befindet sich auch noch die obere Linie einesmöglichen Trendkanals, die als Widerstand zu sehen ist. Auch die obereLinie des kleineren steilen Aufwärtstrendkanals fungiert alsWiderstand. Normalerweise sollte demnach im Bereich des aktuellenNiveaus zumindest eine Konsolidierung starten.
Da jedoch fundamentale und saisonaleFaktoren, sowie die enorme Trenddynamik noch für eine Fortsetzung desTrends sprechen, kann es durchaus sein, dass auch dieses Target nochnach oben durchlaufen wird. In diesem Fall werden weitere Kurszieleaktiviert.
Das nächste Kursziel
Das nächste Kursziel liegt bei ca.1.325 Dollar. Dieses ergibt sich, wenn man die große Konsolidierungunterhalb der 1.000-Dollar-Marke nach der Target-Trend-Methode alsSeitwärtsbewegung definiert (unteres grünes Rechteck). Mit dem Bruchder 1.000-Dollar-Marke wurde die Seitwärtsbewegung nach oben aufgelöst.Nach klassischer Charttechnik ergibt sich daraus ein Kursziel, das wiefolgt bestimmt wird: Man nimmt die Spanne der Seitwärtsbewegung (ca.315-320 Dollar) und addiert diese zu der oberen Begrenzung derSeitwärtsbewegung bei ca. 1010 Dollar (oberes grünes Rechteck). Darausergibt sich eben besagtes Kursziel bei ca. 1.325 Dollar. Hier wirdspätestens eine größere Konsolidierung einsetzen, gerade wenn dieseMarke erst im Januar / Februar 2010 erreicht wird.
Wenn die Zinsen steigen
Gefährlich wird es für den Goldpreis,wenn die Fed die US-Leitzinsen wieder auf Niveaus anhebt, die deutlichüber der offiziellen Inflationsrate liegen, zum Beispiel umInflationsgefahren zu bekämpfen. Dann könnte es zu Gewinnmitnahmen imGold und Umschichtungen in die Bondmärkte kommen.
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