Wir kennen Dubai als das Land dermodernen 1001 Nacht Geschichten, ein Land der 6 Sterne Hotels und derSuperreichen. Ein Land, in dem ein Wolkenkratzer zum ersten Mal 1000Meter Höhe überwinden sollte. Und nun das: Dubai ist pleite, naja,nicht ganz.
Die europäischen Indizes reagiertenheute auf eine Nachricht aus Dubai. Wir kennen Dubai als das Land dermodernen 1001 Nacht Geschichten, ein Land der 6 Sterne Hotels und derSuperreichen. Ein Land, in dem ein Wolkenkratzer zum ersten Mal 1000Meter Höhe überwinden sollte. Und nun das: Dubai ist pleite, naja,nicht ganz. Die Regierung hat die Gläubiger der beiden UnternehmenDubai World und Nakheel (beide Unternehmen sind durch die berühmtePalmeninsel bekannt geworden) um Zahlungsaufschub bis 30. Mai 2010gebeten. Offensichtlich können sich auch Ölscheichs übernehmen, auchbeinahe unendlicher Reichtum scheint nun Opfer der Gier und desGrößenwahns geworden zu sein.
DAX fühlt sich an Finanzmarktkrise erinnert
Der DAX reagierte mit einem Minusvon über 3 %. Es wird befürchtet, dass nun Geld aus dem arabischen Raumvon den Märkten abgezogen wird. Auch kann zurzeit niemand sagen, obnicht noch andere Länder Probleme kriegen oder ob sich dieZahlungsunfähigkeit auf andere Unternehmen oder sogar Banken auswirkt.Vorsorglich wurden heute somit besonders die Unternehmen abverkauft,bei denen Ölmultis investiert sind. Zusätzlich gehörten die Banken zuden großen Verlierern. Insgesamt fühlen sich Anleger durch dieseNachricht an die Finanzkrise, also an die Pleite von Lehman Brotherserinnert und nahmen lieber bisherige Gewinne mit. Auch das führte zuweiteren Kursverlusten.
Hat Dubai vorher schon den Markt belastet?
Vielleicht erinnern Sie sich, ichhatte bereits das Gefühl geäußert, dass irgendwas nicht stimmt. WarDubai das, was die letzten Wochen den Markt belastet hat und einennachhaltigen Ausbruch über die primären Abwärtstrends verhinderte?Schließlich werden in Dubai einige schon vorher von den dortigenProblemen informiert gewesen sein.
Eigentlich bin ich nochzuversichtlich, dass diese Nachricht nur einen kleinen Schockverursacht, der schnell wieder verdaut sein wird. Aber grundsätzlichkann zurzeit jedes Ereignis eine Welle auslösen, die um die Welt läuft.Also seien Sie gewarnt, ohne jedoch übertrieben zu agieren.
Dünne Umsätze, Thanksgiving und Black Friday
Schließlich sind die Nachrichten ausDubai in Europa auf extrem dünnen Handel gestoßen, da in den USA heuteThanksgiving gefeiert wird. Der Brückentag nach diesem Feiertag, derimmer ein Donnerstag ist, wird „Black Friday“ genannt. VieleAmerikaner nutzen diesen Tag zum Einkaufen. Für die Börse ist dieserTag von elementarer Bedeutung, da sich an den Umsätzen des BlackFridays ablesen lässt, wie das Weihnachtsgeschäft ausfallenwird. Allerdings zeigte sich in den letzten Jahren, dass dieserIndikator nicht mehr so gut funktioniert, wie früher, da vieleUS-Amerikaner mittlerweile auch vermehrt über das InternetWeihnachtsgeschenke bestellen.
Der Turmbau zu Babel
Es steckt noch eine vielinteressantere Geschichte in dieser Nachricht, dass Dubai Pleite ist.Es gibt eine These, dass das Land, das gerade den höchstenWolkenkratzer baut, direkt vor einer Rezession steht. Dazu werde ichmit seinem Einverständnis eine Kolumne meines geschätzten KollegenRobert Rethfeld zitieren, der bereits 2005 (!) eine Analyse dazuerstellt hat. Diese ist derart ausführlich und interessant, dass ihreigentlich nichts hinzuzufügen ist. Vielleicht sollte noch erwähntwerden, dass sogar ein 1050 Meter hoher Wolkenkratzer in Dubai geplantwurde, der Al Burji, das war 2005, soweit ich weiß, noch nicht bekannt.
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