Berlin. Für Bundesumweltminister Norbert Röttgen (CDU) wird die
Weltklimakonferenz in Kopenhagen nur dann ein Erfolg, wenn sich
die dort versammelten 192 Staaten auf eine Begrenzung der Erderwärmung
um höchstens zwei Grad verpflichten. Röttgen sagte BILD am SONNTAG:
“Eine Verständigung darauf, dass das Klima sich nur noch höchstens
um zwei Grad erwärmen darf, muss das Ziel für Kopenhagen sein.
Denn dabei handelt es sich eher um ein Minimalziel. Ich habe
nicht vor, mir die Ergebnisse von Kopenhagen schönzureden: Wenn
am Ende die Zwei-Grad-Grenze nicht Teil der Absprachen ist, ist
Kopenhagen kein Erfolg.“
Zugleich warnte Röttgen drastisch vor den Folgen eines Scheiterns
der Konferenz: “Wenn wir so weitermachen wie bisher, wäre ein
Leben auf unserem Planeten, wie wir es bisher kennen, nicht mehr
möglich. Wenn immer mehr Menschen auf der Welt immer mehr CO2
ausstoßen, werden wir durch den Klimawandel schlimme Naturkatastrophen
erleben: Gletscher schmelzen und ganze Inseln werden im Ozean
verschwinden. Auf der anderen Seite wird es Wüstenbildung, Dürreperioden
und schlimme Flüchtlingsdramen geben.“
Der Umweltminister nahm China gegen Vorwürfe in Schutz, ein besonders
schlimmer Klimasünder zu sein. Röttgen zu BamS: “Pro Kopf gerechnet
verbraucht ein Deutscher doppelt so viel und ein Amerikaner vier-
bis fünfmal so viel CO2 wie ein Chinese. Trotzdem setzt China
mehr als viele andere konsequent auf Klimaschutz, weil es die
Folgen im eigenen Land und weil es die Chancen des technologischen
Wettbewerbs sieht: Denn Investitionen in Klimaschutz sind ein
enormer Wettbewerbsvorteil. Wer es schafft, den Wohlstand im
eigenen Land durch kohlenstoffarme Produktionsweisen zu sichern,
ist der Gewinner von morgen.“