Dieses Motiv war auch die Triebfeder des Portugiesen Bartolomeu Diaz. Auf der Suche nach dem Seeweg von Europa nach Asien hatten viele Expeditionen seit der Zeit Heinrichs des Seefahrers Anfang des 15. Jahrhunderts die Westküste Afrikas erkundet.
Die Flotte segelte zunächst an der afrikanischen Westküste entlang bis zum südlichsten, den Portugiesen damals bekannten Punkt, dem heutigen Namibia.
Als Diaz nach vielen Tagen keine Landberührung hatte und die Temperatur immer weiter fiel, drehte er um nach Norden.
Auf dem Rückweg sichtete Diaz schließlich das Kap der Guten Hoffnung, das er Cabo Tormentoso (Sturmkap) nannte. Links ein Bild aus dem Jahre 1902, welches Diaz bei der Kapumrundung zeigt.
Den heutigen Namen erhielt Afrikas Südspitze übrigens nicht von seinem Entdecker, Diaz, sondern vom portugiesischen König (Johann II.). Dieser verband die Entdeckung der Südspitze Afrikas mit der Hoffnung, die lange gesuchte Route nach Indien bald zu finden. So wurde aus dem "Kap der Stürme" das "Kap der Guten Hoffnung": Die Hoffnung auf Indien.
Da wegen der verordneten Geheimhaltung keine schriftlichen Aufzeichnungen über die Reise vorliegen, sind viele Details bis heute nicht eindeutig belegbar. Gesichert ist nur, dass Diaz Ende April 1488 das Kap entdeckte.
Sodann soll er als erstes eine kleine Bucht mit schneeweißem Strand betreten haben (Bild unten), welche unmittelbar neben dem Kap liegt. Seitdem trägt dieses wunderbare Fleckchen Erde den Namen „Diaz-Strand“.
Diaz-Bucht. Der Felsen ist das "Kap der Guten Hoffnung"
Noch heute ist der Diaz-Strand vollkommen einsam. Hell blendet der weisse Sand die Augen. Die Sonne steht mittags fast im Zenit. Der bläulich schimmernde Atlantik lockt mit Abkühlung. Aber Achtung: Das Wasser ist nämlich nur 10 Grad „warm“. Dafür sorgt der eiskalte Benguela Strom. Gespeist von der Antarktis versorgt dieser Strom die Westküste Afrikas mit eiskaltem Wasser.
Die Unterschiede zwischen dem warmen Indischen Ozean und dem kalten Atlantik führen immer wieder zu Wetterkapriolen. Oft fegen auch bei blauem Himmel orkanartige Stürme über das Kap hinweg. Das Wasser ist dagegen extrem nährstoffreich. Wale, Haie und auch der berühmte „Weiße Hai“ ziehen hier ihre Bahnen.
Unerschrocken und bereits abgehärtet springe ich hier in die eisigen Fluten. Vor Haien habe ich keine Angst - das geht bekanntlich aus folgendem Bericht hervor: (--->Begegnung mit dem Weissen Hai )
Noch heute umrunden täglich viele Schiffe dieses Kap. Es ist immer noch eine der wichtigsten Schifffahrtsstraßen nach Europa und Amerika. Alle sehen die Diaz-Bucht, diesen winzigen Strand an der Südspitze Afrikas. Doch kaum jemand kennt die Geschichte, die dieses einzigartige Fleckchen Erde schrieb.