Kartellamt verhängt Millionen-Geldbußen gegen Kaffeeröster. Tchibo, Melitta undDallmayr haben jahrelang Preise abgesprochen.
Das Bundeskartellamt verhängt wegenunerlaubter Preisabsprachen Geldbußen in insgesamt dreistelligerMillionenhöhe gegen mehrere Kaffeekonzerne. Die seit gut einem Jahrlaufenden Ermittlungen gegen die Kaffeeröster Tchibo, Melitta undDallmayr sind nach Informationen von WELT ONLINE jetzt abgeschlossen.
Noch am 21. Dezember wollte dasKartellamt eine entsprechende Mitteilung veröffentlichen. Dallmayrbestätigte das Schreiben des Kartellamts. Die beiden anderenUnternehmen äußerten sich zunächst nicht dazu.
Die Kartellwächter hatten bei„Haushaltsmarkt Kaffee“ im Frühjahr 2004 sowie im Winter 2007/2008auffällige Preisänderungen festgestellt und waren im Juli 2008 bei denKaffeeröstern mit mehr als einem Dutzend Mitarbeitern eingerückt. DieBeamten beschlagnahmten damals an den Firmensitzen in Hamburg, Bremenund München kistenweise Beweismaterial.
Absprachen über Höhe, Umfang und Zeitpunkt von Preiserhöhungen habe esbesonders in fünf Fällen in den Jahren 2003 bis 2008 gegeben, teiltedas Kartellamt mit. Die Verbraucher kam das teuer. Allein die beiden imDezember 2004 und im April 2005 angekündigten Preiserhöhungen führtender Behörde zufolge zu einem Anstieg der Endverbraucherpreise fürRöstkaffee von durchschnittlich mehr als einem Euro pro500-Gramm-Packung. „Die Absprachen wirkten sich unmittelbar zulastender Endverbraucher aus, da der Lebensmitteleinzelhandel diePreiserhöhungen in der Regel unmittelbar an die Endverbraucherweitergegeben hat“, erklärte das Kartellamt. Mit Ausnahme der letztenRunde im März/April 2008 seien alle Preiserhöhungen im Marktdurchgesetzt worden.
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