Wirtschaft warnt vor "Insellösungen" im Klimaschutz. Während Deutschland seine Kohlendioxidemissionen bis 2020 um 40Prozent senken will, legt sich die EU lediglich auf 20 Prozent fest."Deutschland läuft Gefahr,sich aus dem globalen Wettbewerb auszugrenzen“.
Die deutsche Wirtschaft warnt vor massiven Wettbewerbsverzerrungendurch ein Auseinanderdriften der Klimaschutzbemühungen innerhalb derEU. Während Deutschland seine Kohlendioxidemissionen bis 2020 um 40Prozent senken will, legt sich die EU lediglich auf 20 Prozent fest.
Die EU-Staaten müssten dem deutschen Beispiel folgen und ihreBemühungen verstärken, sagte Hildegard Müller, Hauptgeschäftsführerindes Bundesverbandes der Energie- und Wasserwirtschaft (BDEW), demHandelsblatt (Dienstagsausgabe). „Ansonsten läuft Deutschland Gefahr,sich aus dem globalen Wettbewerb auszugrenzen“, sagte Müller. Dieswürde den Wirtschaftsstandort Deutschland in Frage stellen.
DasAuseinanderklaffen der Klimaschutzziele ist eine Folge des KopenhagenerKlimaschutzgipfels. Die EU hatte angekündigt, sie wolle ihr20-Prozent-Ziel auf einen Wert von 30 Prozent erhöhen, wenn sich inKopenhagen auch andere Staaten zu ambitioniertem Klimaschutzverpflichteten. Der Gipfel endete jedoch ohne belastbareVereinbarungen. Die EU beließ es daher beim 20-Prozent-Ziel.Deutschland dagegen hatte sich bereits vor dem Gipfel auf 40 Prozentfestgelegt.
Die Kritik der Energiebranche wird von großenEnergieverbrauchern gestützt. Es dürfe keine unkonditioniertenReduzierungsziele geben, sagte Martin Kneer, Hauptgeschäftsführer derWirtschaftsvereinigung Metalle (WVM), dem Handelsblatt. „Sie kommeneiner Insellösung gleich und lassen die Wettbewerbsfähigkeit derIndustrie unberücksichtigt“, sagte Kneer.
Die WVM repräsentiert über600 Unternehmen mit einem Jahresumsatz von 45 Mrd. Euro und weit mehrals 100.000 Beschäftigten. Die Unternehmen bekommen die Folgen strikterKlimaschutzvorschriften direkt zu spüren – etwa in Form steigenderStrompreise..
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