Die weltweite Naturzerstörung kostet die Menschheit jährlich rund zwei Billionen Euro. Das geht aus vorläufigen Ergebnissen einer Studie zu den globalen Kostendes Arten- und Lebensraumsverlusts hervor, die auf der am Montag beginnenden Uno-Naturschutzkonferenz in Bonn vorgestellt werden soll. Das von der EU und Bundesminister Sigmar Gabriel (SPD) initiierte Papier mit dem Titel „The Economics of Ecosystems and Biodiversity“ liegt dem SPIEGEL in Auszügen vor. Demnach kostet der Verlust der Biodiversität jährlich sechs Prozent des globalen Bruttosozialprodukts– umgerechnet rund zwei Billionen Euro. „Die Armen der Welt tragen dabei die Hauptlast“, sagt Pavan Sukhdev, Projektleiter der Studie.
In den armen Ländern gingen Naturwerte in Höhe der Hälfte ihrer Wirtschaftskraft jährlich verloren, schätzt derLeiter der Abteilung Globale Märkte der Deutschen Bank Indien mit Sitz in Mumbai. Nach Informationen des SPIEGEL will Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) auf derKonferenz zudem ankündigen, dass die Bundesregierung die Mittel für den globa-len Waldschutz deutlich aufstocken wird.
Als „Messlatte“ gilt regierungsintern die Initiative Norwegens, jährlich 500 Millionen Dollar im Kampf gegen die Zerstörungder Regenwälder zu investieren. Finanziert werden sollen mit dem Geld Großprojektewie das Vorhaben der Demokratischen Republik Kongo, 14 Millionen Hektar Wald zusätzlich unter Schutz zu stellen.